WIEN. Hannes Aigelsreiter ist nicht länger Sportchef des ORF. Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz hat ihn von seinen Aufgaben entbunden, bestätigte der öffentlich-rechtliche Rundfunk am Donnerstag. Ein nicht autorisiertes Interview mit der „Tiroler Tageszeitung“ sei laut ORF „nicht der ausschlaggebende Grund“ für die Entscheidung gewesen.
Dem Schritt seien „monatelange Gespräche vorangegangen, die letztendlich zu keiner zufriedenstellenden Lösung geführt“ hätten. Ziel sei es nun, den Fokus wieder stärker auf das Programm zu lenken. Die interimistische Leitung übernehmen Aigelsreiters bisherige Stellvertreter Veronika Dragon-Berger und Martin Szerencsi.
Aigelsreiter kündigte in der „Tiroler Tageszeitung“ an, gegen seine Abberufung vorzugehen. In dem Interview hatte er außerdem eingeräumt, dass die Zusammenarbeit „nicht immer reibungsfrei“ verlaufen sei. Er sprach vom „Luxus einer eigenen Meinung“ und bestritt, Kolleginnen und Kollegen wie Rainer Pariasek degradiert zu haben – das sei „medial kolportierter Unsinn“. Außerdem erklärte Aigelsreiter, sich eine Kandidatur für die ORF-Generaldirektorenwahl 2026 vorstellen zu können.
Aigelsreiter ist seit 1989 im ORF tätig. Er arbeitete zunächst im Landesstudio Niederösterreich, später in der Innenpolitik und als Ö1-Infochef, bevor er 2012 zum Radio-Chefredakteur bestellt wurde. 2023 übernahm er die Leitung des Sportressorts. Sein Vorgänger Hans-Peter Trost war zuletzt wieder als Berater für den ORF tätig, etwa in Fragen der Sportrechte. (red)
