WIEN. Geht nicht – gibt’s nicht! Zumindest gilt das für Ina Lins und Christina Schirmbrand von der Kommunikationsagentur Ketchum. Nach Absage des Fifteen Seconds Festivals stellte das Power-Duo ein Ersatzevent innerhalb von zwei Wochen und ohne Budget auf die Beine: Am 7. Juni fand „Blank Canvas – the Unconference“ mit 100 Teilnehmer und 24 Speakern statt und hat Innovationsgeist erfolgreich nach Graz gebracht.
Manchmal läuft alles anders als geplant. Am 6. und 7. Juni hätte in Graz das größte Innovationsfestival „Fifteen Seconds“ stattfinden sollen, bei dem Ina Lins und Christina Schirmbrand, Kommunikationsexpertinnen bei Ketchum, ihr Wissen auf einer großen Bühne geteilt hätten. Nach der Absage haben sie kurzerhand ein neues Eventformat entwickelt: „Blank Canvas – the Unconference“ hat letzten Freitag am 7. Juni im Grazer Auditorium Joanneumsviertel mit 24 Speaker und rund 100 Teilnehmer stattgefunden und neugierige Geister für einen Tag zusammengebracht.
„Wir sind Macherinnen. Das haben wir mit Blank Canvas wieder bewiesen und die Dinge selbst in die Hand genommen. Ganz im Sinne der Innovation haben wir ein neues, komplett kostenloses Eventformat für die Öffentlichkeit und besonders für all jene, die ihre Reise zum Fifteen Seconds Festival bereits geplant hatten, auf die Beine gestellt“, erklären die Organisatorinnen Christina Schirmbrand, Head of Digital & Innovation und Ina Lins, Head of Creative & Collaboration von der Kommunikationsagentur Ketchum.
Innovationskultur bedeutet Mut zu Scheitern
Konkret empfehlen die Organisatorinnen in Innovationsprozessen mutig zu sein und sich die Frage zu stellen „Was wäre wenn … ?“. Damit öffnen sich neue Möglichkeiten für Kreativität. Statt mit „Warum“ die Vergangenheit und den Status Quo in Frage zu stellen, fasst man so Mut und entdeckt neue Möglichkeiten. Dieses Prinzip hat ihnen bei der Konzeption der Veranstaltung geholfen.
„Der Innovationsweg ist weder linear noch perfekt. In einer Welt, die von Veränderungen geprägt ist, braucht es Bereitschaft, Fehler zu machen oder auch einmal den Kurs zu ändern“, das war eines der Schlüsselergebnisse der Unconference. Das Event hat aber auch gezeigt, wie schnell in innovativen Prozessen gearbeitet werden kann: Innerhalb von zwei Wochen haben die Ketchum Kommunikatorinnen ganz ohne Budget eine neue Marke aus dem Boden gestampft, ein dazugehöriges Corporate Design entwickelt, eine Website aufgebaut, Social Media Accounts mit hunderten Followern etabliert und hochkarätige Speaker aus verschiedensten Branchen engagiert. Divers, spannend anders – Blank Canvas ist zu einem neuen Eventformat geworden, das trotz enormer Kurzfristigkeit und zeitgleich stattfindender großer Konkurrenzveranstaltungen 100 Besucher begeisterte.
Kollaboration war das Gebot der Stunde
Den Haupterfolg des Events sehen Schirmbrand und Lins aber vor allem in der Kollaboration und dem Zusammenbringen ihres Netzwerks. „Dass wir das alles in so kurzer Zeit geschafft haben, war nur dank den großartigen Menschen möglich, die an Blank Canvas geglaubt haben. Dieser kollaborative Geist ist es, der aus dieser spontanen Idee ein erfolgreiches Event gemacht hat. Besonders stolz sind wir auf die Vielfalt und Tiefe der Präsentationen und Workshops. Wir konnten ein breites Spektrum an relevanten Themen abgedecken, und dies auf eine Weise, die sowohl informativ als auch ansprechend für unser Publikum war. Ganz nach dem Motto: Defilter your Bubble“, erläutert Lins. In diesem kollaborativen Prozess hatte jeder die Möglichkeit, etwas beizutragen, egal ob als Speaker, Graphic Designer, oder Content Creator. So wurde auch der Ablauf gemeinsam mit den Vortragenden erstellt. „Unser Fokus im Programm lag nicht auf Personen, sondern auf ihren Themen. Das hat den Tag zum einen sehr abwechslungsreich gemacht und zum anderen dazu beigetragen, dass wir inhaltlich über den Tellerrand blicken und uns auch auf Themen außerhalb unserer Komfortzone einließen“, ergänzt Schirmbrand.
Die Unconference vereinte Experten aus verschiedenen Bereichen – von Quantenphysik über Kunst, Kultur, Leadership, bis zu Diversity Management oder auch Organisationsentwicklung. Blank Canvas ist ein Beweis dafür, dass unterschiedliche Denkweisen branchenübergreifend erfolgreich zusammenarbeiten können. In Zeiten der gesellschaftlichen Polarisierung haben alle Teilnehmer, unabhängig ihrer (beruflichen) Herkunft, Solidarität bewiesen und zum Gelingen des Events beigetragen.
Zahlreiche Partner machten das Event möglich
Zu den Highlights des Tages zählten Martin Mössler von der ESA und dem Science Park Graz zu „We need more Space“, das Wissenschaftspanel rund um „The Voice of Science: Communicating with Impact“ gehostet von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, Goran Golik zum Thema Greenwashing in „What a wonderful green World“, Janet Kuschert zu „Integrity in Leadership“, Elli Obermann zu „The starling way – the magic of community, curiosity & connection“. Wortwörtlich bemalt wurden die leeren Leinwände der Blank Canvas Unconference von SinnBilder durch Robert und Joanna Six, fotografiert wurde das Event von Christian Lendl bzw. gefilmt von der Filmproduktion ERNA und als Podcast festgehalten durch Missing Link.
Auch ohne Partner wie Ketchum, IATL – Leadership Transformation Days, die Graphische, das Streetart Festival Calle Libre, ESA Business Incubation Centre, Querbeet, the Underground Kitchen, Gatto im Museum und der Moderation von Anna Grüssinger wäre das Event nicht möglich gewesen.