Blick aufs Gehalt
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MARKETING & MEDIA Redaktion 23.02.2024

Blick aufs Gehalt

Statistik Austria analysiert Gehaltsniveau von Bachelor- und Master-Absolventen – ein Jahr nach dem Berufseinstieg.

WIEN. Zahlt es sich aus, nach dem Bachelorabschluss noch einen Master anzuhängen? Und wie wirkt sich die Studienwahl auf Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen aus? Eine aktuelle Analyse von Statistik Austria – „Arbeitsmarkt im Fokus: Entwicklung der Einstiegseinkommen nach Bachelor- und Masterabschluss”– zeigt interessante Ergebnisse.

Schnell zum Job

„Ein Studienabschluss ist nach wie vor ein Garant für einen schnellen Einstieg ins Berufsleben und ein gutes Einstiegsgehalt. Ein Jahr nach einem Masterabschluss liegt der Verdienst im Median bei knapp über 3.000 Euro brutto im Monat”, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas zum „Absolvent:innen-Tracking (Atrack)”, dessen Daten (ab Abschlussjahr 2008/09) Aufschluss über Berufseinstieg und Karriereverläufen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen geben.

Im Median nahmen Berufseinsteiger mit Bachelorabschluss innerhalb von etwa zwei Monaten eine erste Erwerbstätigkeit auf, mit Masterabschluss dauerte es sogar weniger als einen Monat. Der Anteil an Arbeitslosen zwölf Monate nach Abschluss eines Bachelorstudiums lag im Studienjahr 2020/21 bei 2,0%, nach Abschluss eines Masterstudiums bei 1,6%.

Master wird „billiger”

Das monatliche Bruttomedianeinkommen aus unselbstständiger Vollzeitbeschäftigung zwölf Monate nach Abschluss eines Masterstudiums schwankte im Beobachtungszeitraum zwischen rund 3.100 und 3.300 €, jenes von Bachelorabsolventen stieg ab 2012/13 deutlich an – von 2.653 €/Monat auf 2.986 € 2020/21.

Damit verringerte sich die Differenz zu den Graduierten mit Masterabschluss von knapp 600 € im Abschlussjahr 2008/09 auf etwa 200 € 2020/21. Vor allem in den Bereichen Gesundheit und Soziales sowie Pädagogik schließt sich die Schere.

Männer-Branchen lukrativer

In einkommensstarken Ausbildungsfeldern sind Männer, das ist keine Überraschung, überrepräsentiert. Die Analyse des Einkommensunterschieds zwischen Männern und Frauen mit Hochschulabschluss zeigt, dass Männer ein Jahr nach Abschluss eines Bachelorstudiums 2020/21 im Median etwa gleich viel verdienten wie weibliche Graduierte mit Masterabschluss.

Diese Differenz lässt sich zum Teil auf geschlechterspezifische Unterschiede bei der Studienwahl zurückführen. So sind Männer in den Ausbildungsfeldern Informatik und Kommunikationstechnologie sowie Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe überrepräsentiert – zwei Felder mit verhältnismäßig hohen Medianeinkommen.

Finanzielle Orchideenfächer …

Frauen machen hingegen einen Großteil der Absolventinnen in den Bereichen Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen sowie Geisteswissenschaften und Künste aus – beides Felder mit vergleichsweise niedrigen Einkommen. Die höchsten Medianeinkommen erzielten Absolventinnen und Absolventen der Ausbildungsfelder „Gesundheit und Sozialwesen” (Bachelor: 3.263 €, Master: 3.484 €) und „Informatik und Kommunikationstechnologie” (3.127 €/3.611 €). Auf der anderen Seite verdienten Graduierte der „Geisteswissenschaften und Künste” (Bachelor: 2.445 €, Master: 2.593 €) sowie „Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen” (2.567 €/2.831 €) im Vergleich am wenigsten.

… und das Unerklärliche

Darüber hinaus zeigt sich aber auch innerhalb der Ausbildungsfelder ein Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern: Frauen verdienen im Median auch mit dem gleichen Studienabschluss und im selben Ausbildungsfeld zumeist weniger als ihre männlichen Kollegen. (sb)

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