Bund kürzt Werbeausgaben massiv
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MARKETING & MEDIA Redaktion 16.10.2025

Bund kürzt Werbeausgaben massiv

Inseratenausgaben sinken auf historisches Tief von 3,2 Mio. Euro.

WIEN. Die Werbeausgaben der Bundesregierung sind im ersten Halbjahr 2025 auf ein Rekordtief gefallen. Laut den aktuellen Medientransparenzdaten der KommAustria wurden nur 3,2 Millionen Euro an Medien vergeben – um 83 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2024, als noch 18,7 Millionen Euro investiert wurden. Insgesamt sanken die meldepflichtigen Werbeausgaben der öffentlichen Hand von 196,5 auf 176,7 Millionen Euro.

Das Verteidigungsministerium war mit rund 1,5 Millionen Euro größter Auftraggeber, gefolgt vom Bildungsministerium mit rund 394.000 Euro und dem Landwirtschaftsministerium mit etwa 303.000 Euro. Deutlich weniger Mittel flossen aus dem Außen- und Innenministerium. Der Rückgang hängt auch mit dem Regierungswechsel im März zusammen: Die neue ÖVP-SPÖ-NEOS-Koalition hatte im Regierungsprogramm eine Reduktion der Informationsbudgets angekündigt.

Auf Länderebene blieb die Stadt Wien mit rund 11,1 Millionen Euro größter öffentlicher Werber. Oberösterreich (3,1 Mio.) und Niederösterreich (1,3 Mio.) hielten ihre Ausgaben weitgehend stabil. In der Steiermark gingen die Werbeinvestitionen hingegen deutlich zurück – von 1,1 Millionen auf 268.000 Euro.

Zu den größten Werbeempfängern zählten der ORF mit 10,7 Millionen Euro sowie die Gewista mit 8,8 Millionen Euro. Unter den internationalen Plattformen führten Google (7,6 Mio. Euro) und Meta (6,7 Mio. Euro). TikTok konnte seine Einnahmen leicht auf 771.000 Euro steigern.

Für viele heimische Medienhäuser brachte das Halbjahr deutliche Rückgänge. Die „Krone“ verlor rund eine Million Euro und kam auf 6,3 Millionen, „Heute“ lag bei 3,7 Millionen Euro (-770.000 Euro), die Mediengruppe Österreich bei 3,4 Millionen Euro (-943.000 Euro). Auch „Kurier“, „Standard“ und „Kleine Zeitung“ verbuchten Einbußen zwischen 900.000 und 1,2 Millionen Euro. (red)

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