WIEN. Österreichs Führungskräfte sehen die wirtschaftliche Entwicklung des Landes mit Skepsis. Laut dem „CEO & Leadership Barometer 2025“ von Management Club und Grünberger & Partner, durchgeführt von IMAS International, zählen Bürokratie, Kostensteigerungen und Personalkosten zu den größten Herausforderungen für Unternehmen.
Vier von fünf Top-Managerinnen und -Managern betrachten kurzfristig „die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Österreich mit Skepsis oder mit großer Sorge“. Langfristig überwiegt jedoch verhaltene Zuversicht: Rund die Hälfte der Befragten blickt auf Sicht von sieben bis neun Jahren optimistisch in die Zukunft.
Die Bundesregierung sollte sich nach Einschätzung der Befragten vor allem für die Entlastung
der Unternehmen bei der Bürokratie (76 %) sowie für die Senkung der Lohnnebenkosten (65
%) einsetzen. Zudem wünscht sich etwa ein Drittel Anreize für längeres Arbeiten im Pensionsalter. „Der Standort Österreich steht vor großen Herausforderungen und es braucht neben konkreten Maßnahmen vor allem mehr Zuversicht, um Österreich wieder auf den richtigen Kurs zu bringen“, sagt Günther Ofner, Vize-Präsident des Management Club.
Besonders auffällig sind die Arbeitsgewohnheiten der befragten Führungskräfte: Drei Fünftel arbeiten mehr als 60 Stunden pro Woche, 17 Prozent sogar über 70 Stunden. Mehr als die Hälfte ist regelmäßig an Wochenenden tätig, zwei Drittel bleiben im Urlaub erreichbar. Die Studie zeigt eindrucksvoll das große Engagement mit dem die Managerinnen und Manager den aktuellen Herausforderungen begegnen. 70 Stunden und mehr pro Woche sind schon jetzt keine Seltenheit. Daher wünschen sich die Unternehmerinnen und Unternehmer und Managerinnen und Manager zurecht bessere Rahmenbedingungen, die den Unternehmen das Leben erleichtern“, erklärt Silvia
Grünberger, Managing Partner von Grünberger & Partner.
Zur Informationsbeschaffung über wirtschaftliche Entwicklungen nutzen die Führungskräfte
hauptsächlich Fachmedien (68 %), Online-Medien (66 %) und Tageszeitungen (65%). Dabei konsumieren Entscheiderinnen und Entscheider im Schnitt fünf verschiedenen Medien. Für die Verbesserung des Unternehmensimages halten sie Social Media (72 %) für am geeignetsten, deutlich vor Fachmedien (59 %) und Online-Medien (45 %). „Führungskräfte wissen um die Macht der Medien, nutzen sie aber oft zu wenig für ihre eigene Positionierung. Wer in herausfordernden Zeiten Vertrauen aufbauen und Themenführerschaft übernehmen will, muss sichtbar sein – mit klarer Botschaft, Haltung und strategischer Kommunikation“, so Grünberger. (red)
