Champions League: Alles neu, wirklich alles
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MARKETING & MEDIA Redaktion 27.09.2024

Champions League: Alles neu, wirklich alles

Canal+ hat jetzt das Mittwochspaket der neuen Champions League. Mit dem Bezahlsender kehrt die Königsklasse auch zurück in den ORF.

••• Von Georg Sohler

Wer sich schon länger nicht mit der Champions League bzw. dem Europacup der Herren auseinandergesetzt hat, wird dieser Tage überrascht. Denn statt bislang 32 Teams in je acht Gruppen spielen nun in allen drei Europacupbewerben 36 Teams in einer Liga. In Champions- und Europa League gibt es acht verschiedene Gegner, in der Conference League derer sechs.

Doch das ist längst nicht alles – neben dem Umstand, dass mit Meister SK Sturm und Red Bull Salzburg zwei Vertreter im wichtigsten Cupbewerb spielen. Denn Canal+ hat die Exklusivrechte für das Top-Spiel der Königsklasse am Mittwoch sowie für das Top-Spiel der Woche in der Europa League oder der Conference League (Rapid, LASK) erworben.
Canal+ wird zudem der einzige Anbieter in Österreich sein, der alle drei Endspiele der UEFA-Klubbewerbe ausstrahlt. Davon profitiert nicht zuletzt auch der ORF.

Zurück zum ORF

Es ist schon länger her, dass öffentlich-rechtliche TV-Anstalten die Millionenliga übertragen können. Die Rechte sind umkämpft und sehr teuer. Canal+ und der ORF haben nun ein Paket geschnürt, das es ermöglicht, die Highlights zu sehen. Am 19. September startete die Kooperation der Sender, der Titel ist dann gleichzeitig auch das Motto: „Mehr Fußball – die Champions-League-Highlights”. Was hat der Pay-TV-Sender davon? Die gesamte Sendergruppe ist in mehr als 50 Ländern aktiv, hat über 26 Mio. Abonnenten weltweit und 7.500 Mitarbeiter auf allen Kontinenten. „In Frankreich ist Canal+ eine der wichtigsten Fernsehmarken, im Sportbereich die wichtigste”, erzählt Sportchef Thomas Trukesitz gegenüber medianet. Laut ihm haben rund elf Mio. Personen ein Abo des Senders, bei ca. 68 Mio. Einwohnern. Da kommen die Pay-TV-Anwender in Österreich auch zusammen nicht ran. 2022 startete der Sender hierzulande.

„Wir wollen und müssen Canal+ in Österreich bekannt machen. So ist das eine Win-win-Situation: Die Fans bekommen im ORF Highlight-Bilder und wir werden bekannter.”
Übrigens: Die Vermarktung der Sendungen läuft getrennt ab. Canal+ hofft durch diese Maßnahme letztlich, „die Fans abzuholen, die noch nicht bereit sind, sich ein Abo zu kaufen. Je länger der Bewerb dauert, desto eher steigt das Interesse, und wir hoffen, dass sie sich für uns entscheiden.”
Das hängt vermutlich auch ein bisschen davon ab, wie die insgesamt vier Vereine spielen. Darauf hat der Sender natürlich wenig Einfluss, Salzburg und Sturm haben zum Auftakt verloren.

Kooperationen bewähren sich

Redaktionell musste alles neu aufgebaut werden, so Trukesitz. Aufgrund des Umstands, dass man aber nur ein Spiel hat, kann man sehr in die Tiefe gehen. Dafür gibt es mit ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick, dem Ex-Fußballstar Nico Kovac, Christopher Trimmel, Johnny Ertl, Robert Almer und Stefan Oesen gehörig Expertise.

Der Start verlief schon einmal vielversprechend. Martijn van Hout, Canal+ Country Manager D-A-CH, kommentiert dazu in einer Aussendung: „Bei beiden Sendern sind absolute Fußballprofis am Werk, was garantiert, dass in dieser gemeinsamen Sendung Sportberichterstattung auf höchstem Niveau geboten wird.”

„Rückholaktion der Fans”

Auch beim ORF freut man sich, wie Generaldirektor Roland Weißmann per Aussendung wissen ließ: „Die Rückholaktion der heimischen Fußballfans zurück in den ORF geht weiter: Alle Sturm-Fans, jene von Salzburg und überhaupt alle Freunde der Fußball-Königsklasse sind ab sofort wieder über das Champions-League-Geschehen topinformiert. Mein besonderer Dank gilt unserem Kooperationspartner Canal+, der als Rechteinhaber diese Produktion gemeinsam mit dem ORF realisiert.”

ORF-Sportrechteverantwortlicher Martin Szerencsi ergänzt: „In der ORF-Sportberichterstattung haben sich Kooperationen mit anderen Medienunternehmen mittlerweile bewährt, insbesondere bei Premiumsport-Events wie Formel 1 und Fußball-Bundesliga.”

So haben letztlich alle Seiten – Fans, Sender und Werbepartner – etwas davon. Und wo die Reise hingeht, wird sich schon weisen.

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