KÖLN. Eine Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little im Auftrag des Branchenverbands eco prognostiziert ein jährliches Wachstum der deutschen Internetwirtschaft von 9,7 % bis 2030. Der Umsatz soll von 245 Milliarden Euro im Jahr 2025 auf 389 Milliarden Euro steigen.
Die Studie nennt dafür zwei Hauptgründe: die zunehmende Digitalisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche sowie den verstärkten Einsatz von KI-Technologien, die die Grundlage der aktuellen Dynamik schaffe und neue Geschäftsmodelle ermögliche.
Der eco-Verband warnt zugleich vor strukturellen Defiziten. Die IT-Anschlussleistung der Rechenzentren werde bis 2030 von 2,4 auf 3,7 Gigawatt steigen, die Nachfrage liege aber bei 12 Gigawatt. Ohne zusätzliche Kapazitäten drohe eine Verlagerung ins Ausland und ein Verlust digitaler Souveränität.
Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender des eco-Verbandes mahnt deshalb: „KI und Automatisierung lassen die Nachfrage nach Rechenleistung und schnellen Netzen explodieren. Die aktuellen Bedingungen am Standort Deutschland erlauben es uns aber gar nicht, die entsprechenden Kapazitäten zeitgerecht dem Markt zur Verfügung zu stellen“, so Sühne. Ein Grund dafür seien politische Versäumnisse. Der Verband fordert daher von der deutschen Politik, den Zugang zu bezahlbarem Strom sicherzustellen. Denn aktuell liegen die Strompreise in Deutschland rund 25 % über dem EU-Durchschnitt, was die internationale Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt. (red)
