WIEN. Im Hotel Vienna Plaza fand kürzlich das Vienna Brands Forum statt. Nach der Begrüßung und Einleitung von Veranstalter Ralph Vallon folgte die Keynote von Motivforscherin Helene Karmasin, die sich mit „Verhaltensmuster bei Marken und Kunden” beschäftigte. Danach sprach Autor Armin Bonelli über die „Macht der Marke”. Helene Karmasin, die Doyenne und Grande Dame der österreichischen Markt- und Motivforschung, hob hervor, „dass in der schnelllebigen Zeit der Digitalisierung sich die Menschen immer öfter auf den ersten Eindruck verlassen, sie wollen schauen und nicht lesen. So kommt dem Namen eines Produktes und der Verpackung die erste und große Bedeutung zu. Nur wenige Sekunden entscheiden über das Interesse an dem Produkt.” Armin Bonelli verwies auf die Wertigkeit von Marken und „dem Wunsch, sich mit diesen zu schmücken. Schon Jugendliche wollen jene Sportschuhe mit dem trendigsten Image tragen und bringen damit die Eltern mitunter in Zugzwang.”
XXXLutz’ Familienbande
In einem ersten Panel, moderiert von Dagmar Lang, zu „Zukunft Handel & Sales” waren neben den beiden Keynote-Speakern Agenturchef Marius Jan Demner, Bipa-Geschäftsführer Markus Geyer und Andreas Martin, Veranstalter Wiener Elektro Tage und GF der Agentur Porsche Media & Creative, am Wort. Marius Jan Demner sah in der XXXLutz-Werbekampagne mit der Familie Putz „das beste Beispiel, wie man ein Unternehmen werblich erfolgreich begleitet, sodass es groß wird und bleibt”.
Die Werbekampagne der Familie Putz sei Bestandteil des Erfolgs und gleichzeitig Teil der Gesellschaft. „Wenn man, wie zuletzt, zum Wählen aufruft, dann ist das mehr als der benannte Kindergarten in den Werbespots, es steht auch demokratischer Wille dahinter, sich bei einer Wahl zu artikulieren. Dem folgt dann gleich darauf der Aufruf, bei einer Aktion des XXXLutz einzukaufen”, so Demner.
Thema mediale Vermarktung
Im zweiten Panel, „Zukunft mediale Vermarktung”, diskutierten Maximilian Dasch, VÖZ-Präsident und Herausgeber der Salzburger Nachrichten, Andrea Groh, CSO Gewista, Gerhard Valeskini, Geschäftsführer MediaPrint/Kronen Zeitung, Walter Zinggl, Geschäftsführer IP Austria, und Kraftwerk-Agenturchef Heimo Hammer.
Medienhäuser unter Druck
Maximilian Dasch sah die Medienhäuser mit Print, unterstützt von bewegtem Bild- und Onlineangeboten, durch die digitalen Großanbieter durchaus unter einem gewissen Druck. „Die zentrale Herausforderung besteht in der nachhaltigen Finanzierung von unabhängigem Journalismus”, so Dasch. Geld das an die großen Tech-Plattformen abwandere, müsse über die Digitalsteuer wieder in die heimische Medienproduktion zurückfließen. Und: „Mehr als 62 Prozent der Bevölkerung ab 14 nutzen die Angebote von Tageszeitungen, sowohl in Print als auch digital.”
Entsprechend selbstbewusster müsse man gegenüber der Politik auftreten, als wesentlicher Vermittler des Politikgeschehens.
Im Anschluss fand der Club Cuvée mit Weinverkostung der Domäne Baumgartner statt. (red)