••• Von Helga Krémer
WIEN. Karten allerorts: Wir sammeln Punkte oder Points, Meilen, „was-auch-immer”, wo immer es nur geht. Gesammeltes einlösen? Ja, schon, auch, irgendwie und irgendwann, falls das Gesammelte nicht mit einem „gültig bis” versehen war. Und dann gibt es Karten wie die Niederösterreich-Card. Die kostet zwar, bietet aber dafür einen echten Mehrwert. medianet sprach mit Marion Boda, Geschäftsführerin der Niederösterreich-Card GmbH über „ihre” Card.
medianet: Die Niederösterreich-Card gibt es seit 2006; wie ist es gelungen, diese Card zu etablieren?
Marion Boda: Ja, wir sind also in der 14. Card-Saison und haben nächstes Jahr einen ‚Halbrunden'. Und ja, man kann wirklich sagen, dass sich die Card etabliert hat. Wir haben heuer bereits über 164.000 Karten verkauft. Begonnen haben wir im ersten Card-Jahr mit 48.000 verkauften Karten, was damals schon weit über unserem Plan lag. Für viele Ausflügler ist die Niederösterreich-Card nicht mehr wegzudenken; so haben 65 Prozent unserer Kunden ihre Karte heuer für eine weitere Saison verlängert, ‚Stammkunden' sozusagen.
Die Niederösterreich-Card hat wirklich ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis, um 61 Euro kann der Card-Inhaber – rein theoretisch – bis zu 2.800 Euro an Eintrittsgeldern sparen. Und es ist auch ein Produkt, das man klar kommunizieren kann: Du zahlst einmal, dann hast du freien Eintritt zu über 300 Ausflugszielen in und um Niederösterreich!
medianet: Gäbe es die Niederösterreich-Card noch nicht – wie würden Sie die Einführung dieser Karte angehen? Was sind die Unterschiede damals-heute?
Boda: Natürlich hat sich technisch in der Zwischenzeit einiges getan. Die Ausflugsziele haben Lesegeräte, mit denen die Eintritte gezählt werden. Als wir begonnen haben, hatten wir noch Chip-Karten, und die Daten wurden via Telefonleitung übertragen. Im letzten Jahr sind wir auf ein digitales System umgestiegen, womit wir Daten in Echtzeit bekommen.
medianet: Kann man sagen ‚Wenn das Produkt gut ist, wird die Marke zum Selbstläufer'? Im Sinne von: Mit Top-Ausflugszielen ist es leicht, so eine Karte anzubieten. Oder ist es eher umgekehrt? Die Niederösterreich-Card ist ein Begriff, daher wollen mehr Ausflugsziele dabei sein?
Boda: Sowohl als auch! Wir arbeiten wirklich sehr gut zusammen. Seit Beginn der Card sind die Top-Ausflugsziele die wichtigsten Partner in der Card und die Zugpferde. Und auch wenn die Niederösterreich-Card aus dem Mix von Top-Ausflugszielen und vielen kleinen Attraktionen und Geheimtipps lebt – ohne die tollen, spannenden, qualitativ hochwertigen Top-Ausflugsziele wäre die Card sicher nicht so attraktiv und so beliebt, wie sie ist. Immerhin gehen fast 40 Prozent aller Card-Ausflüge in ein Top-Ausflugsziel. 44 der 48 Top-Ausflugsziele sind mit der Niederösterreich-Card bei freiem Eintritt zu besuchen.
medianet: Müsst ihr selber Ausflugsziele gezielt ansprechen? Oder kommen die Betreiber zu euch?
Boda: Auch das hat sich in den Jahren geändert. Am Anfang mussten wir das Produkt vorstellen und die Ausflugsziele überzeugen, dabei zu sein. Jetzt bekommen wir Anfragen von Ausflugszielen, die dabei sein wollen. Wenn wir von einem Ausflugsziel erfahren, das wir gern dabei hätten, melden wir uns natürlich auch! Es gibt allerdings einige Kriterien, die die Ausflugsziele erfüllen müssen, um bei der Niederösterreich-Card dabei zu sein.
medianet: Was würden Sie kleinen und mittleren Unternehmen raten, wie sie ihre Marke so positiv besetzen können wie Sie und Ihr Team die Niederösterreich-Card?
Boda: Ein gutes Produkt zu haben, das einfach zu kommunizieren ist, bei dem der Kunde seinen Nutzen sofort erkennt und in ihm Emotionen geweckt werden.
medianet: Viele halten Social Media für unerlässlich. Wie und wo seid ihr in Social Media unterwegs?
Boda: Wir sind auf Facebook vertreten, wo wir derzeit 26.700 Abonnenten haben, und seit Mai 2018 auf Instagram, wo wir derzeit über 5.000 Abonnenten zählen. Die Card-Community ist eine sehr starke, ‚Ausflug' ist ja ein sehr emotionales Thema, und die Leute berichten gern, was sie Schönes in ihrer Freizeit erlebt haben. So freut es uns sehr, dass es auch einige private Card-Gruppen auf Facebook gibt, in denen sich unsere Kunden austauschen. Seit heuer gibt es auch einen eigenen Niederösterreich-Card-Blog auf unserer Website, wo verschiedene Blogger über ihre Ausflüge mit der Niederösterreich-Card berichten und Tipps rund um den Ausflug geben.
medianet: Warum funktioniert eure App nicht gescheit? Wird das irgendwann geändert und verbessert?
Boda: Wir sind mit der App im Zuge des Umstiegs auf das digitale System gestartet. Ich denke, das war alles zu viel auf einmal. Wir haben seit Start der App einige Relaunches gemacht, und ich denke, dass die App jetzt eigentlich stabil funktionieren sollte. Dazu höre ich gern Ihre Erfahrungen! Aber wir haben da schon Ideen für die Zukunft, wie wir diesen Bereich weiterentwickeln.
medianet: Der Sommer ist vorbei, Weihnachten zwar noch weit, dennoch: Wünsche ans Christkind?
Boda: Keine Wünsche, ich kann aber dem Christkind helfen: Am 1. November startet wieder der Verkauf unserer Weihnachtsaktion. Die Karte gilt dann 15 statt 12 Monate – von Jänner 2020 bis März 2021. Es ist wirklich ein tolles Weihnachtsgeschenk mit Langzeitwirkung. Und bei den vielen Ausflugszielen der Niederösterreich-Card ist wirklich für jeden etwas dabei.