WIEN. Die aktuelle Elternbefragung des Österreichischen Werberats liefert zum zweiten Mal nach 2021 Einblicke in Einschätzungen zu Ernährung, Bewegung und den Ursachen von Übergewicht bei Kindern. Die Ergebnisse zeigen laut Studie ein gefestigtes Bewusstsein in Familien für die Bedeutung von Ernährungsverhalten und Bewegung.
Einschätzungen der Eltern
Die Befragten sehen laut Erhebung vor allem das eigene Verhalten und fehlendes Ernährungswissen als maßgebliche Faktoren. Medien oder Werbung werden in der Bewertung nur nachrangig genannt. Schulen, Kindergärten oder Lebensmittelhersteller gelten demnach überwiegend als mitverantwortlich, nicht jedoch als hauptverantwortlich.
Bedeutung von Preis und Qualität
Beim Lebensmitteleinkauf bleiben Qualität, Frische und Geschmack laut Studie die wichtigsten Kriterien. Der Preis hat gegenüber 2021 an Relevanz gewonnen. Unterschiede zeigen sich zwischen den Bildungsschichten, wobei Personen mit akademischem Abschluss stärker auf Qualität achten, während andere Gruppen eher den Preis berücksichtigen.
Rolle der Werbung
Das Interesse der Eltern an Informationen über Produktneuheiten durch Werbung bleibt stabil hoch. Werbung werde laut Befragung nicht primär als Auslöser für Übergewicht gesehen, sondern als Informationskanal. Gleichzeitig wird Onlinewerbung und der Einfluss von Influencern eine gewisse Bedeutung zugeschrieben.
Präventionsmaßnahmen
Mehr Bewegung, Ernährungsbildung und niederschwellige Aufklärungsangebote werden weiterhin als wirksame Maßnahmen zur Prävention bewertet. Gesetzliche Beschränkungen oder Werbeverbote werden nur von einem kleinen Teil der Befragten als sinnvoll erachtet.
Einschätzungen des Werberats
ÖWR-Präsident Michael Straberger betont, die Ergebnisse bestätigten die Befunde von 2021. Werbung werde demnach nicht als Hauptursache gesehen, sondern könne Wissen vermitteln. Die Verantwortung gegenüber Kindern und Jugendlichen solle weiter in den Fokus der Aufklärungsarbeit rücken.
Studienleiterin Roswitha Hasslinger verweist auf strukturelle Veränderungen im Alltag, etwa durch Preisdruck oder geänderte Mediengewohnheiten. Bewegung und Ernährung würden weiterhin als zentrale Faktoren bewertet.
Erhebungsdetails
Die Befragung wurde im Herbst 2025 mittels Onlinepanel durchgeführt. Das Sample umfasst 805 Interviews mit einkaufsverantwortlichen Personen in Haushalten mit Kindern bis 15 Jahren. Für Studienleitung und Auswertung war Roswitha Hasslinger verantwortlich, die Feldarbeit übernahm Webfrager.
(red)
www.werberat.at
