HOLLYWOOD. Die Hollywood-Satire „The Studio“ (AppleTV+) war mit 13 Auszeichnungen die erfolgreichste Serie bei den diesjährigen Emmy Awards. Damit stellte die Produktion einen Rekord auf: Noch nie zuvor hat eine Comedyserie in einem Jahr mehr Preise erhalten. Hauptdarsteller, Co-Autor und Co-Regisseur Seth Rogen gewann in mehreren Kategorien.
Eine Überraschung gelang der Krankenhausserie „The Pitt“. Sie setzte sich in der Königskategorie „beste Dramaserie“ gegen die favorisierten Formate „Severance“ und „The White Lotus“ durch. Insgesamt erhielt die Serie fünf Auszeichnungen. Hauptdarsteller Noah Wyle feierte zudem sein persönliches Comeback: Nach mehreren erfolglosen Nominierungen in den 1990er-Jahren gewann er nun erstmals einen Emmy.
Als beste Miniserie wurde „Adolescence“ (Netflix) prämiert. Das Vierteiler-Drama über Jugendgewalt erhielt sechs Preise. Nachwuchsdarsteller Owen Cooper wurde als bester Nebendarsteller ausgezeichnet und ist laut der Television Academy der jüngste männliche Emmy-Preisträger. Sein Serienstiefvater Stephen Graham gewann in der Hauptrolle einer Miniserie und erhielt weitere Auszeichnungen für seine Tätigkeit als Autor und Produzent.
Für Aufmerksamkeit bei der diesjährigen Verleihung sorgten politische Anmerkungen in den Dankesreden. Hannah Einbinder nutzte ihre Rede für „Hacks“ zu einem politischen Statement, während Stephen Colbert seine Auszeichnung für die beste Unterhaltungstalkshow mit einem Appell verband. Hintergrund ist das geplante Ende der „Late Show“ von Colbert auf CBS im Mai 2026. Branchenkenner vermuten, dass CBS damit Rücksicht auf Donald Trump nimmt, gilt doch Colbert als Kritiker des US-Präsidenten. In seiner Rede sagte Colbert: „Manchmal weiß man erst wirklich, wie sehr man etwas geliebt hat, wenn man das Gefühl hat, dass man es verlieren könnte“, und ergänzte: „Ich habe mein Land niemals verzweifelter geliebt. Gott segne Amerika. Bleibt stark, seid mutig.“ (red)
