WIEN. Die Erste Group Bank AG („Erste Group“) und Banco Santander S.A. („Santander Group“) haben kürzlich die Vereinbarung bekanntgegeben, wonach die Erste Group einen 49%-Anteil an der Santander Bank Polska Group S.A. („Santander Bank Polska“) für 584 Złoty je Aktie in bar (rund 6,8 Milliarden Euro) und einen 50%-Anteil an Santander Towarzystwo Funduszy Inwestycyjnych S.A. („Santander TFI“) für rund 0,2 Milliarden Euro in bar von der Santander Group erwirbt. Der Gesamtpreis dieser Transaktionen beträgt sieben Milliarden Euro in bar.
Die Santander Bank Polska ist nach Vermögenswerten die drittgrößte Bank Polens mit einem Marktanteil von über acht Prozent (basierend auf dem Transaktionsumfang per Dezember 2024). Das Institut gehört zu den profitabelsten Banken des Landes und bietet ein umfassendes Angebot an Finanzprodukten für Privatkunden, kleine und mittlere Unternehmen sowie größere Firmenkunden. Santander TFI ist ein Vermögensverwalter, der per Ende 2024 Vermögenswerte (AUM) in Höhe von sechs Milliarden Euro verwaltet hat.
Infolge der Transaktion soll der Gewinn je Aktie (EPS) der Erste Group im Jahr 2026 um mehr als 20% und die Verzinsung des materiellen Eigenkapitals (ROTE) auf etwa 19% steigen, im Vergleich zu den aktuellen Konsensprognosen von etwa 15%.
Peter Bosek, CEO der Erste Group, sagte: „Mit dem geplanten Erwerb eines beherrschenden Anteils an der Santander Bank Polska erfüllen wir ein langgehegtes strategisches Ziel: Als das führende Kreditinstitut in Zentral- und Osteuropa bauen wir unsere Präsenz in der Region weiter aus und expandieren in einen der dynamischsten und profitabelsten Bankenmärkte Europas. Zudem haben wir eine neue strategische Kooperation mit der Santander Group geschlossen, um unsere jeweiligen Stärken zum Wohle unserer Kundinnen und Kunden in unseren Kernregionen einzusetzen. Die Erste Group wurde mit einem klaren Zweck gegründet: Wohlstand und finanzielle Gesundheit zu fördern. Die heutige Ankündigung ermöglicht es uns, weitere Millionen Menschen dabei zu unterstützen.“
Stefan Dörfler, CFO der Erste Group, ergänzte: „Der Erwerb eines beherrschenden Anteils an der Santander Bank Polska wird profitables wie wertschaffendes Wachstum ermöglichen. Damit setzen wir unser Kapital effektiv ein, um attraktive Renditen für unsere Aktionärinnen und Aktionäre zu erzielen. Unsere Kapitalsituation ist so stark, dass wir diesen Erwerb komplett mit eigenen Mitteln finanzieren können.“
Kritische Masse bei Markteintritt
Santander Bank Polska verschafft der Erste Group unmittelbar bei Markteintritt die notwendige kritische Masse in Polen. Die Erste Group würde ihre Position als das führende Kreditinstitut in Zentral- und Osteuropa stärken, indem sie das Kreditvolumen in der Region per Dezember 2024 von 94 Milliarden Euro auf 131 Milliarden Euro erhöht.
Die Erste Group würde zudem durch den Erwerb der Santander Bank Polska ihre gesamte Kundenbasis um rund 36% auf etwa 23 Millionen Kundinnen und Kunden vergrößern. Die Kundenbasis in Zentral- und Osteuropa, ohne Österreich, würde um rund 50% auf etwa 18 Millionen Kunden steigen. Der Markt potenzieller Bankkunden in der CEE-Region würde um etwa 66% auf 78 Millionen anwachsen.