„Es ist ein bisschen wie David gegen Goliath”
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Karl Royer und Philipp Smuck haben die Agentur SR1 2013 gegründet und gewinnen seither zahlreiche Awards.
MARKETING & MEDIA Sabrina Schneider 28.09.2018

„Es ist ein bisschen wie David gegen Goliath”

medianet sprach mit den RS1-Eigentümern Karl Royer und Philipp Smuck.

••• Von Sabrina Schneider

WIEN. Auf der Terrasse des erst zu Beginn dieses Jahres fertiggestellten Agenturgebäudes sitzen Karl Royer und Philipp Smuck im Schatten einer ausladenden Magnolie und fassen ihre bisherige Unternehmensgeschichte mit einem augenzwinkernden „Es ist ein bisschen wie bei David gegen Goliath” zusammen.

Strategie, Kreation & Beratung

„Wir liefern Strategie, Kreation und Beratung auf Big-Agency-Niveau, nur schneller und schlagkräftiger. Manche würden deshalb auch sagen: besser.” Kennengelernt haben sich die beiden im Jahr 2013 über einen gemeinsamen Freund – zu einem denkbar guten Augenblick. Der Klagenfurter Philipp Smuck war eben dabei, die Werbeagentur seines Vaters zu übernehmen, der gebürtige Schladminger Karl Royer dachte nach einer erfolgreichen Karriere als Kreativer bei Havas und PKP über den Sprung in die Selbstständigkeit nach.

Steyr: Grundstein des Erfolgs

Gemeinsam pitchten sie um den Etat des österreichischen Traktorenherstellers Steyr, gewannen, und legten damit den Grundstein für ihre heutigen Erfolge. Und die können sich sehen lassen: Mit ihren außergewöhnlichen Konzepten konnte das Team der SR1, das neben zehn fixen Mitarbeiten auch ein großes Netzwerk an Kreativen aus allen Disziplinen umfasst, nicht nur zahlreiche Awards – von der CCA Venus bis zum Effie – gewinnen, sondern auch einen breiten Kundenstamm aus den verschiedensten Branchen. „In einer Zeit der Reizüberflutung muss man auffallen, um aufzufallen und die Leute dort treffen, wo sie am empfänglichsten sind. Wir sind am Land geboren und in der Stadt groß geworden und verstehen daher die Bedürfnisse der Menschen in den ländlichen Regionen ebenso wie die in den Ballungszentren. Aus diesem Grund zählen neben Tourismusregionen, einer Brauerei und weltweit agierenden Landmaschinenherstellern auch ein internationaler Pharmakonzern und das auflagenstärkste Frauenmagazin Österreichs, die maxima, zu unseren Kunden”, so Royer.

Auffallend und treffsicher

Was Royer und Smuck unter „auffallen” verstehen, zeigte sich bereits bei ihrer Arbeit für Steyr, ihren ersten Kunden. Anstatt wie bis dato üblich den Traktor in den Vordergrund zu stellen, holten sie den Bauer vor den Vorhang und verpassten der Traditionsmarke mit dem Claim „Worauf du dich verlassen kannst.” eine neue Message. Das Ergebnis? Eine Steigerung des Marktanteils von 17 auf 25%. Bei Wech Geflügel konnte SR1 den Absatz mit einer durchdachten Strategie sogar um 80% steigern.

Pistenraupe goes Seefeld

Der bisher größte Coup gelang Royer und Smuck mit einer PR-Aktion für den Tourismusverband der Tiroler Gemeinde Seefeld. Um den kleinen Ski-Ort pünktlich zu Saisonstart aus der Masse hervorzuheben, schickten sie eine Pistenraupe, die vermeintlich für das Tiroler Seefeld bestimmt war, in einen Ort gleichen Namens in Norddeutschland. Nationale und internationale Medien stürzten sich auf die Story, auch in den Sozialen Netzwerken verbreitete sie sich wie ein Lauffeuer. „Je kleiner das Budget, desto wichtiger die Idee”, kommentiert Smuck den Erfolg der Aktion, die unter anderem auch mit einem Effie ausgezeichnet wurde.

Think local, act global

Derzeit arbeitet die Agentur von zwei Standorten aus – Wien und Klagenfurt. Und auch wenn die beiden Gründer mit einem dritten Standort in Schladming liebäugeln, schauen sie doch gern über regionale und sogar nationale Grenzen hinaus. Allein im letzten Jahr konnten mit der Region Schladming-Dachstein, CNH Industrial und MSD drei international tätige Unternehmen als Kunden gewonnen werden, und auch für das Frauen- und Lifestylemagazin der Rewe International Group, die maxima, entwickelte SR1 eine landesweite Kampagne.

Für die Region

„Wir haben als Agentur für die Region angefangen und uns zu Beginn auch ganz gezielt so positioniert. Dabei haben wir gemerkt: Regionalität ist kein rein geografischer Begriff. Es bedeutet vielmehr, ganz nah an den Kunden ranzugehen und immer auf Augenhöhe zu kommunizieren. Diese Arbeitsweise gefällt auch internationalen Konzernen”, so Royer.

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