WIEN. Wie mittlerweile der Standard und andere Medien berichten, hat die von ihrem ehemaligen Arbeitgeber exxpress entlassene Journalistin Anna Dobler das Medium nun geklagt. Dobler schrieb vor einigen Wochen in einem Tweet, dass Nationalsozialisten "nicht nur Mörder, sondern durch und durch Sozialisten" sind, ihr Arbeitgeber zog die Konsequenzen und entließ die Mitarbeiterin.
Nun nimmt Dobler ihren Ex-Arbeitgeber selbst in die Schusslinie und behauptet, so der Standard, in der Redaktion würden „nur“ weibliche Mitarbeiterinnen „angebrüllt“ und ihre Entlassung hätte andere Motive, der Tweet sei nicht der wahre Grund.
Beim exxpress wehrt man sich gegen die nun aufgebrachten Vorwürfe und sagt, von Dobler hätte man sich getrennt, nachdem sie sich geweigert hätte, den kritisierten Tweet gleich zu löschen und sie habe auch eine Richtigstellung verweigert. Daraufhin habe man sich genötigt gesehen - um „Schaden“ vom Unternehmen fernzuhalten - die Entlassung auszusprechen, so express-Herausgeberin Eva Schütz, ebenfalls im Standard.
Dobler sieht das laut Standard anders und das Motiv für die Entlassung – damals noch beim exxpress - in ihren mehrfachen Beschwerden über „journalistisch-unethischen Vorgangsweisen“ in der exxpress-Redaktion.
exxpress-Chefredakteur Richard Schmitt selbst spricht auf Twitter von „bösen Unwahrheiten“. Sie habe „Irres“ über den Holocaust getwittert und das sei der Entlassungsgrund.
Spannend wird die Frage, ob der Tweet von Dobler mit dem Vergleich zwischen Nationalsozialisten und Sozialisten nicht der Blattlinie des exxpress entspreche, was Dobler in ihrer Klageschrift nämlich behauptet. Ihr Argument: Im Medium würden immer wieder Kolumnen erscheinen, die etwa den Kommunismus mit dem Nationalsozialismus vergleichen beziehungsweise Ähnlichkeiten zwischen den beiden Ideologien feststellen würden.
Das alles wird sich vermutlich erst in einem Gerichtsverfahren, zu dem Anna Dobler auch den Falter-Journalisten Florian Klenk oder den Medien-Blogger Helge Fahrenberg laden möchte, klären lassen. (red)
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