„Ganz klar als Rock-Sender positioniert”
© Matthias Auer
Ralph Meier-Tanos und Günther Zögernitz
MARKETING & MEDIA Redaktion 02.06.2023

„Ganz klar als Rock-Sender positioniert”

Ralph Meier-Tanos und Günther Zögernitz von Radio 88.6 über Erfolgsrezepte, Rekorde – und Wachstum, das richtig rockt.

••• Von Chris Radda und Petra Stückler

Mit einer klaren Positionierung konnte die Radio-Marke 88.6 – So rockt das Leben in den vergangenen zehn Jahren als heimisches Rock-Radio die Hörerzahlen unaufhaltsam nach oben gehen lassen.

Der Sender ist nun „im Radio-Olymp” der Top-Drei österreichischen Radiosender angekommen. Ralph Meier-Tanos, Geschäftsführer der Radio Eins Privatradio GmbH, die den Sender 88.6 betreibt, und Chefvermarkter und Geschäftsführer der Tochter Radiocom Vertriebs- und Beteiligungs GmbH, Günther Zögernitz, sind im mediadome pressclub bei medianet-Herausgeber Chris Radda zu Gast und sprechen über ihr Erfolgsrezept und die neuen Möglichkeiten von Radio.

Beide sind seit rund zehn Jahren bei 88.6; Ralph Meier-Tanos schildert die Entwicklung: „Das, was wir vor zehn Jahren gemacht haben, war, sich zu konzentrieren und das Format genau zu definieren. Dies ist uns gelungen. Vor fünf Jahren, im Jahr 2017, hat dann der Turbo gezündet – nicht nur weil man Lizenzen zusammengelegt hat, sondern weil wir ab dem Zeitpunkt auch eindeutig gesagt haben, wofür wir als Radio 88.6 stehen. Und zwar sind wir seither ganz klar als Rock-Sender positioniert und formatiert.” Außerdem seien die Hörer und die Community in den Vordergrund gestellt worden. Ab diesem Zeitpunkt konnte der Sender Reichweiten, Marktanteile sowie die Durchschnitts-Viertelstunden steigern. Und so habe sich die Reichweite im letzten Jahrzehnt verdoppelt.

Günther Zögernitz: „Die Zugewinne freuen uns extrem. Man sieht einfach diesen Weg, den wir eingeschlagen haben, dass der funktioniert. Unser Programm funktioniert, das Rockformat funktioniert und man sieht einfach, dass ein Weg, den man täglich beschreitet und täglich verbessert, auch am Ende des Tages zum Erfolg führt.”

Vier Bundesländer erreicht

Zögernitz berichtet gleich von einer weiteren positiven Entwicklung, denn mit 23. Jänner 2023 habe man begonnen, in der Stadt Graz eine neue Frequenz auf UKW zu bespielen.

„Wir spielen jetzt auch dort unser Format und freuen uns logischerweise über dieses Wachstum. Und über unsere drei Bundesländer, die wir jetzt schon bespielen und flächendeckend bespielen, und dass wir jetzt auch in einem vierten Bundesland sind mit einer terrestrischen Frequenz.”
Ob das Wichtigste am Erfolg die klare Positionierung sei, beantwortet Meier-Tanos so: „Da sind wir überzeugt davon. Also es gehören viele Dinge dazu, dass das Ding so fährt, wie es momentan auch funktioniert. Aber eines der wichtigsten Dinge ist ein klares Format. Zu sagen, wofür man steht. Wofür steht diese Marke?”

Man wollte nie ein beliebiger Sender sein, sondern die gesamte Rock-Community abdecken und auch stark auf diese Community hören.

Das sei ein zusätzliches Asset, das 88.6 ausmache. „Wir sehen uns nicht als die, die auf der Bühne stehen und mit dem Publikum kommunizieren, sondern wir sehen uns als jemand, der im Publikum steht und mit dem Publikum gemeinsam das, was auf der Bühne passiert, sozusagen genießt und darüber spricht”, erklärt Meier-Tanos.
So setzt man auf zwei Zutaten: die klare Positionierung als Rock-Sender und auf den Austausch mit den Hörern.

Events als wichtige Säule

Eine weitere wichtige Säule des Erfolges seien die verschiedensten Events, die von 88.6 durchgeführt werden.

Beispielsweise „Rocktogether”, das in der Coronazeit entstanden ist – in einer Zeit, wo es keine Auftritte, keine Veranstaltungen, keine Events gab. „Das war Gänsehautfeeling. Wir waren ein paar 100 Musiker. Ich kann mich noch gut erinnern. Beim zweiten Mal, ein Jahr darauf, haben wir das schon im Rahmen des Donauinselfests durchführen können und am kommenden Donauinselfest wollen wir eins draufsetzen – das Finale, wenn man so möchte, von Rocktogether.”

Man werde einen Weltrekordversuch starten und die größte Rockband, die es in Österreich jemals gegeben hat, mit über 1.000 Leuten gemeinsam musizieren lassen.
„Der Gipfel ist dann der Event Rocktogether”, erklärt Meier-Tanos. Auch das Rockfest, das heuer Anfang März in der Ottakringer Brauerei stattgefunden hat, war ein großer Erfolg.
„Wir haben aufgerufen, kommt zu uns, feiert mit uns, wir machen eine Party. Seid dabei. Und wir haben im Vorfeld gar nicht so groß erwähnt, wer aller kommt, welche Bands spielen, um was es eigentlich geht bei dieser Veranstaltung. Aber man hat gesehen, okay, die Hörer wissen, was sie erwartet. Sie wissen, was wir tun, und aus dem Grund sind sie gekommen. Das freut uns sehr.”

Auch die rasante technologische Entwicklung kommt den Radiomachern zugute, wie Günther Zögernitz erklärt: „Wir sind seit 2019 auch auf Dab+ national verbreitet. Man sieht, dass diese Technologie immer weiter voranschreitet. Österreich ist da noch ein wenig in den Kinderschuhen, aber man sieht einfach auch von anderen Märkten, so wie auch in England, wo die Verbreitung zwischen IP, Dab+ und UKW circa ein Drittel ausmacht.” Hier werde der Weg langfristig auch hingehen, sich Zögernitz sicher.

Überall empfangbar

Meyer-Tanos setzt nach: „Ich glaube, das Wichtigste ist heute, dass wir uns für den Weg entschieden haben, dass es egal sein muss, welcher technische Verbreitungsweg es ist. Der Hörer steht im Mittelpunkt.”

Zudem freuen sich die beiden Radiomacher, dass man zum ersten Mal seit Bestehen der Privatradios, immerhin seit 25 Jahren, vor Ö3 in der werberelevanten Zielgruppe gelandet und damit auch Marktführer ist.

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medianet.tv
Redaktion TV: Willy Bauer

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