Genau aufgepasst
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Österreich kann eine Rolle bei KI spielen; bei Regulatorien müssen mögliche Schlupflöcher im Auge behalten werden.
MARKETING & MEDIA Redaktion 04.04.2025

Genau aufgepasst

Europa wird sechs neue KI-Zentren erreichten, eines soll in Österreich entstehen. Worauf kommt es an?

WIEN. Im März hat das Gemeinsame Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechner (EuroHPC) veröffentlicht, sechs neue Standorte in ganz Europa für KI-Zentren eröffnen zu wollen, unter anderem in Österreich. Ziel ist es, ein zusammenhängendes europäisches Netz zu schaffen, das die KI-Innovationen vorantreibt. Hannes Heide, SPÖ-EU-Abgeordneter und Mitglied im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten sowie im Kulturausschuss, begrüßt diese Entscheidung: „Die Eröffnung von weiteren europäischen KI-Zentren ist ein wichtiger Schritt, um die Vorreiterrolle der EU im Bereich der Künstlichen Intelligenz fortzuführen.”

Die Europäische Union habe mit dem weltweit ersten umfassenden KI-Akt einen wichtigen Meilenstein gesetzt und gezeigt, dass sie der digitalen Entwicklung auch regulatorisch nicht gedenkt, hinterherzuhinken: „Jetzt heißt es auch, Forschung und Entwicklung von KI-Systemen voranzutreiben.”
Doch mit den vielen Möglichkeiten ergeben sich aus seiner Sicht auf Themen, die beachtet werden müssten, etwa auch die die Risiken von KI in Bezug auf Grund- und Menschenrechte. Diese Bedenken wurden aber „adressiert und sichergestellt, dass risikobehaftete Anwendungen in Zukunft verboten werden und regelmäßige Checks zur Wahrung von Grund- und Menschenrechten durchgeführt werden müssen.”

Missbrauch unterbinden

Das sei auch notwendig, da jede noch so strikte Regulierung auch Schlupflöcher offen halten könnte. So gibt es etwa Ausnahmen für Strafverfolgungsbehörden bei der Gesichtserkennung. Missbrauch müsse unterbunden werden.

Auch das Urheberrechts ist ein Beispiel, bei dem sich große Konzerne um Verantwortung drücken. Beispielsweise hat Meta offenbar Raubkopien von Büchern und wissenschaftlichen Arbeiten zum Training seines KI-Modells genutzt. Darauf müsse man vorbereitet sein.
Abschließend gibt der EU-Abgeordnete der Kommission noch einen Auftrag: „Aufgabe der Europäischen Kommission muss es sein, unsere KI-Regeln laufend an die technischen Entwicklungen und Realitäten anzupassen und Schlupflöcher in der existierenden Gesetzgebung zu schließen.” (red)

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