Heimat Wien ist beste Werbeagentur
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MARKETING & MEDIA Redaktion 12.05.2023

Heimat Wien ist beste Werbeagentur

Die Agentur rund um Markus Wieser und Alexander ­Hofmann verteidigt ihren Spitzenplatz aus dem Vorjahr.

••• Von Sascha Harold

Die Punkte sind vergeben, die xpert.Rankings der Werbe-Agenturen führt erneut der Vorjahrssieger an: Heimat Wien setzt sich vor kraftwerk und &Us durch.

Auch in den beiden Kategorien Digital sowie Branding & Design konnte sich die Agentur rund um CEO Markus Wieser und CCO Alexander Hofmann behaupten. Im medianet-Siegerinterview lassen die beiden das erfolg­reiche Jahre Revue passieren, sprechen über besonders gelungene Projekte, neue Kunden und das große Thema Nachhaltigkeit.


medianet:
Den letztjährigen Erfolg bestätigt und eine weitere Kategorie gewonnen – was macht Heimat Wien richtig?

Markus Wieser: Den ein­geschlagenen Weg konsequent beibehalten, denke ich. Schließlich machen wir seit unserer Gründung beim Goldstandard des Agenturrankings in Österreich mit und steigern uns kontinuierlich. Der wahre Turbo war natürlich, den richtigen Mitstreiter willkommen zu heißen; letztes Jahr konnte ich ihn an dieser Stelle nur ankündigen. Jetzt ist Alex seit gut einem Jahr an Bord und es ist in der Tat der Aufbruch in ein neues Zeit­alter.

Alexander Hofmann: Und in neue Disziplinen!

medianet:
Was ist 2022 generell besonders gut gelaufen?
Wieser: Gleich unser erstes gemeinsames Neugeschäft ist geglückt und wir konnten für RedCare eine europaweite Kampagne mit Start in Italien ausrollen. Da kam Alex’ Erfahrung als europäischer Kreativ-Chef Mazda gerade recht. Aber auch der komplette Relaunch des Verbund ist im Rückblick eine echt gelungene Sache, die uns sehr freut. Am meisten freut mich persönlich aber, dass wir unseren gemeinsam beschlossene Strategie in zügigen Schritten umsetzen konnten …
Hofmann: … geradezu in Siebenmeilenstiefeln! Klar war es toll, europaweite Kampagnen für Mazda konzipieren und entsprechende Budgets einsetzen zu können. Aber der administrative Aufwand in internationalen Organisationen ist auch nicht zu unterschätzen. Im Gegenzug dazu sind wir als inhabergeführte Heimat eher mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs. Die beiden Ausgründungen hätten ewig gedauert, das Investieren in die eigene Zukunft wäre ein Ding der Unmöglichkeit.

medianet:
Was meinen Sie mit der eigenen Zukunft?
Hofmann: Nach den ersten KI getriebenen Kampagnen hat uns der Eifer und kreative Spieltrieb gepackt und wir nennen mittlerweile 3D-Drucker, Laser und andere digitale Spielereien unser Eigen. Während andere über das Metaverse reden, haben wir die Agentur virtuell dorthin verlegt. Mittels VR-Brillen und interaktiver Whiteboards ist es so möglich, gefühlt im selben Raum zur selben Zeit und tatsächlich gemeinsam zu arbeiten. Das ist schon großes Kino, fast schon Minority Report.
Wieser: Die Gänsehaut habe ich auch! 2012 habe ich noch in einem Beitrag in einem deutschen Marketing-Titel über die Zukunft des kreativen Arbeitens in Echzeit fantasiert: Wie man es aus Agentenfilmen kennt, in technologisch hochgerüsteten Situation-Rooms in Echtzeit auf Trends reagieren und kreative Impulse setzen. Voilà, jetzt ist das da!

medianet: Welche Auswirkungen hatte der Krieg in der Ukraine auf Ihre Arbeit?
Wieser: Ehrlicherweise kaum eine. Natürlich ist das ein menschliches Drama und betraf und betrifft einzelne Mitarbeiterinnen auch persönlich und familiär. Und genauso sind die damit verbundenen multiplen Krisen wie Energiesorge, Inflation und Teuerung noch lange nicht ausgestanden. Aber andererseits sind wir vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise 2015 gestartet – und haben den Ausnahmezustand mittlerweile als neues Normal 2.0 akzeptiert. Das ging schon lange in unsere Arbeitsweise ein – inhaltlich und prozessual wie technisch.
Hofmann: Bei meinem Antritt war ich überrascht, wie komplett durchdigitalisiert der gesamte Arbeitsprozess bei Heimat ist. Hier wurde scheinbar schon länger weniger geredet und umso mehr gemacht, was auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zumindest hilft. Natürlich sind Budgets nicht größer, Freigaben nicht leichter geworden. Dazu kommen laufend neue Kanäle und Plattformen. Bei so viel Gegenwind hilft es schon sehr, stromlinienförmig zu sein! Mit Verbund und Jö stehen auch zwei Mandate zur turnusmäßigen Ausschreibung an.
Wieser: … es bleibt also spannend, haha. Im Ernst, nach fünf Jahren, in denen wir vom Namen, über das Design und die Kampagne alles für Jö entwickelt und eine bekannte Größe schaffen konnten, ist es dem Kunden nicht zu verdenken, über die nächsten fünf öffentlich nachzudenken. Und auch Energiekonzerne haben spannende Zeiten hinter und vor sich.

medianet:
Welche Bedeutung haben Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung bei Heimat Wien?
Hofmann: Eine riesengroße! Auch hier hat mich überrascht, wie konsequent Heimat es dem Team ermöglicht, die eigenen Skills für gesellschaftsrelevante Themen nach freiem Ermessen einzusetzen. Die berühmte Google 20 Prozent-Regel, die Mitarbeitern erlaubte, einen Tag die Woche an freien Projekten zu arbeiten, kennt man ja. Heimat macht genau das schon lange für insbesondere gesellschaftliche und soziale Themen.
Wieser: … note to self: Wir sollten das besser promoten. Nein im Ernst, wir glauben an die Kraft von Ideen und die Skills unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Da ist es für uns nur naheliegend, sie auch für das viel zitierte Gemeinwohl einzusetzen. Mich hat lange gestört, wie landauf und landab über Purpose geredet und theoretisiert wurde. Ich finde es viel einfacher, es einfach zu machen.

medianet:
Die Covid-19-Pandemie ist mittlerweile in den Hintergrund gerückt; hat die Zeit rückblickend etwas verändert?
Hofmann: Einiges hat sich grundlegend verändert bzw. beschleunigt und so einiges ist genau wie vorher wieder zurückgekommen. Die Nachwehen und Verwerfungen werden uns noch lange beschäftigen. Für einen analytisch ruhigen Blick und klare Ableitungen ist es wohl noch zu früh.
Wieser: Das sehe ich auch so. Es ist wohl ähnlich wie bei technologischen Neuheiten. Da ist der hysterische Hype oft riesig, während langfristige und fundamentale Veränderungen gar nicht bewusst wahrgenommen werden.

medianet:
Welche Projekte und Ziele stehen für heuer auf dem Plan?
Wieser: Die letzten Sommer gegründete digitale Contentproduktion ‚erna' im Markt zu etablieren, um ein neues Geschäftsmodell für den zunehmenden Bewegtbild-Anteil zu schaffen, ist ein echt großes Ziel. Ob das dieses Jahr schon erreicht wird oder doch noch länger dauert – mal schauen. Zum Glück haben wir Zeit und starke Verbündete: mit Jürgen Madl hat ja ein echter Vollprofi die Zügel übernommen, das macht viele neue Abenteuer möglich.
Hofmann: … wenn die Jungs von erna nicht gerade für Bestandskunden drehen. Schon schräg, wie rasch das ins Rollen gekommen ist. Ich persönlich bin schon gespannt auf den Release unserer ersten Dokumentation zum Thema …
Wieser: Pssst, das ist ja noch geheim!

medianet:
Zum Schluss – wie wollen Sie die Erfolge der letzten Jahre bestätigen?
Hofmann: Indem wir den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen, denke ich. Dann grüßt auch nächstes Jahr hoffentlich das Murmeltier wieder (lacht). Wie die vergangenen Jahre wird auch das wohl wieder ein ganzes Stück Arbeit bedeuten. Es ist schon ein großer Luxus, dass wir leidenschaftliche Überzeugungstäter sind und großen Spaß am Gestalten und Verändern haben.
Wieser: Stimmt, sonst wäre es nur anstrengend (lacht).

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