WIEN. Die Dokumentation „Schnitzel und andere Festtagsgerichte“ („Festive Treats of the Viennese Cuisine“) hat beim US International Filmfestival in Los Angeles den Silver Award gewonnen. Produziert von Alexander und Nadeschda Schukoff in Zusammenarbeit mit der Innung des Wiener Lebensmittelgewerbes, feiert der Film die einzigartigen kulinarischen Traditionen Wiens – vom berühmten Tafelspitz bis zu festlichen Fleischgerichten rund um Feiertage. „Was verbirgt sich hinter den Festtagsschmankerln zu den Feiertagen und was die Kirche mit der Speisekarte der Wiener zu tun? Weihnachten, Ostern – da gehört ein Stück Fleisch dazu. Es geht ums Fleisch in unserem Film und um das außergewöhnliche Handwerk der Fleischer“, erzählt Alexander Schukoff über den Film.
Film über Wiener Festtagsküche
Das Fleischerhandwerk in Wien ist untrennbar mit der Einzigartigkeit der Wiener Küche verbunden. In der Wiener Küche gibt es eine ausgeprägte Vielfalt in der Zubereitung des Fleisches. Die historischen Festtagsgerichte spiegeln gesellschaftliche Wandlungen wider. Josef Angelmayer, Innungsmeister des Lebensmittelgewerbes der Wirtschaftskammer Wien, freut sich über die Auszeichnung: „Dieser Preis unterstreicht die Weltklasse unseres Wiener Handwerks und unserer kulinarischen Traditionen. Es ist eine Ehre, dass die meisterhafte Kunst der Wiener Fleischer international gewürdigt wird.“
Der preisgekrönte Film beleuchtet nicht nur die historische und kulturelle Dimension der Wiener Festtagsküche, sondern auch die Kunstfertigkeit der Wiener Fleischer. Zudem wirft er einen Blick auf den Wandel des Fleischkonsums und gibt Einblicke in die Esskultur der österreichischen Hauptstadt. „Um die Schritte vom Kalb zum Schnitzel oder vom Rind zum Tafelspitz geschmackvoll und anregend zu dokumentieren, braucht es wahre Meister ihres Fachs“, so Regisseur Alexander Schukoff. Angelmayer ergänzt: „Dieser Preis ist eine Anerkennung der Leidenschaft und des Könnens der Wiener Fleischer.“
Kunst des Fleischhandwerks
In seinem Film zeigt Schukoff die traditionelle Kunst des Fleischhandwerks, die die Grundlage für viele Wiener Gerichte bildet. Besondere Schnitttechniken, die in Wien entwickelt wurden, ermöglichen es, das Tier von der Nase bis zum Schwanz optimal zu nutzen – ein Konzept, das als „From Nose to Tail“ bekannt ist. Dieser Ansatz betont den respektvollen und nachhaltigen Umgang mit dem Tier, indem alle Teile verwertet werden.
Rückgang der Fleischerbetriebe in Wien
Die Zahl der Fleischerbetriebe in Wien ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Laut Statistik sind aktuell 117 ausgewiesen, darunter auch Supermärkte mit eigenen Fleischtheken. Ende 1990 gab es noch rund 500 Fleischer in der Stadt, 1970 sogar 1.267. Horst Stierschneider, Berufsgruppensprecher der Wiener Fleischer, erklärt: „Heute gibt es in Wien vielleicht noch rund 20 traditionelle Wiener Fleischereibetriebe. Die Wertschätzung für diese Betriebe ist essenziell, da sie eine zentrale Rolle für die regionale Wirtschaft spielen. Sie sind nicht nur ein Teil unserer kulturellen Identität und kulinarischen Vielfalt, sondern auch entscheidend für die lokale Versorgung und das Überleben traditionellen Fleischer-Handwerks. Unsere Betriebe schaffen Arbeitsplätze, fördern die regionale Wertschöpfung und tragen wesentlich zu einer nachhaltigen und stabilen Wirtschaft bei."
„Hollywood liebt Wiener Traditionen“
Die Prämierung der Wiener Festtagsküche in Los Angeles beweist, dass die Wiener Handwerkskunst auf internationaler Ebene brilliert. Angelmayer dazu: „Die Erfolgsstory des Films unterstreicht die kulturelle Strahlkraft Wiens und rückt das traditionsreiche Lebensmittelgewerbe in den Fokus. Der Erfolg von ‚Schnitzel und andere Festtagsgerichte‘ zeigt: Wiener Traditionen begeistern nicht nur die Gaumen, sondern auch die große Bühne in Hollywood.“ Stierschneider ergänzt: „Hollywood liebt Wiener Traditionen – ein Erfolg, der zeigt: Die Meisterwerke Wiener Fleischer schmecken nicht nur hervorragend, sondern hinterlassen auch auf der Leinwand einen bleibenden Eindruck!“