„Ich bin eine ORF-Pflanze”
© ORF/Roman Zach-Kiesling
MARKETING & MEDIA Dinko Fejzuli 22.06.2018

„Ich bin eine ORF-Pflanze”

Am 16. Juli startet die mittlerweile 22. Staffel des Erfolgsformats „Liebesg’schichten und Heiratssachen”. medianet traf Elizabeth T. Spira zum Talk.

••• Von Dinko Fejzuli

WIEN. „Den Titel hab ich dem Nestroy gestohlen”, so Eliza­beth T. Spira (das „T” steht für Toni) im medianet-Interview anlässlich der Präsentation der mittlerweile 22. Staffel ihrer „Liebesg’schichten und Heiratssachen”.

Ob dies nun, wie kolportiert wurde, die letzte Staffel ihrer Kuppelsendung gewesen sein wird, darauf lässt sich Spira nicht festlegen: „Ich entschließe mich zum Schluss, wenn ich mich entschließen muss.” ­medianet bat die graue Eminenz der Liebeshungrigen zum Interview:


medianet:
Frau Spira, Sie machen das nun seit 22 Jahren, aber hat man irgendwann nicht alle Geschichten von Mann trifft Frau, Mann trifft Mann und Frau trifft Frau erzählt?
Elizabeth T. Spira: Nein, weil jede Liebesgeschichte anders ist, und die Geschichten laufen anders, weil die Menschen eben alle verschieden sind.

medianet:
Hätte es so eine Sendung früher gegeben, hätten Sie sich selbst gemeldet?
Spira: Ich hätte mich nicht gemeldet, weil ich hatte keine Probleme, einen Mann zu finden. Ich hatte eher Probleme, weniger davon zu haben. (lacht)

medianet:
Was hat sich denn in den 22 Jahren verändert?
Spira: Die Kandidaten kommen mir jünger vor, weil ich älter geworden bin, und ich sehe die Welt sicherlich anders als früher. Was mir aber auffällt, ist, dass die Liebe immer mehr zu einem Konsumartikel geworden ist, und man sich weniger auf die Suche nach dem Abenteuer Liebe macht, sondern es eher quasi einfach nur konsumiert.

 

medianet: Hat sich der Andrang über die Jahre verändert?
Spira: Nicht unbedingt, ich glaube, er ist immer annähernd gleich geblieben. Die Frage ist eher, wie die Kandidaten sind, die sich schlussendlich melden.

medianet:
Und wie sollten diese Kandidaten, die sich melden, denn sein?
Spira: Auch fürs Fernsehen, wo sich die Leute melden, wenn sie jemand suchen, braucht es eine bestimmte Begabung in der dann stattfindenden Begegnung mit der Person, die sich auf den eigenen Aufruf meldet. Etwa warmherzig zu sein und sich zu freuen, wenn man jemand trifft. Denn alles können wir nicht für den Kandidaten machen. Wie sie dann mit den Bewerbern umgehen, liegt an ihnen selbst. Und da gibt es manche, die wirklich unbegabt sind. Das hat nichts mit dem Äußeren oder mit dem sozialen Status zu tun, sondern damit, wie er als Mensch ist.

 

medianet: Und wonach wählen Sie die Kandidaten für dieSendung aus?
Spira: Wir schauen, dass die Verteilung über die Bundesländer passt, verschiedenste Berufe und vor allem unterschiedliche Lebensgeschichten vorkommen. Es würde ja keinen Sinn machen, eine Sendung nur mit fünf Witwen zu machen; wobei diese gehören lustigerweise zu den Begabten, wenn es darum geht, wie man mit dem Gegenüber umgeht.

medianet: Wie weit hängt der große Erfolg der Sendung von Ihrer Person ab?
Spira: Diese Frage will ich nicht beantworten, denn dann wär ich ja eitel. Aber ich bin nicht schlecht. (lacht)

medianet:
Sie treten ja in der Sendung, außer durch die Stimme, nicht in Erscheinung …
Spira: … was sehr gscheit ist, weil da müsste dann ein Friseur für mich mitkommen, eine zweite Kamera, Maske und mit so vielen Menschen wären wir dann beim Kandidaten nicht mehr quasi privat, wie wir es jetzt sind. Jetzt steht der Tonmann auf der Seite, die Redakteurin darf oft gar nicht im Zimmer sein, und der Kameramann versteckt sich hinter seiner Kamera und so haben die Kandidaten nur mich.

Start der neuen Staffel ist am 16. Juli um 20:15 Uhr in ORF 2.

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