Influencer: Einfach etwas in die Kamera halten?
© Niklas Wiesauer
Niklas Wiesauer wurde heuer von den Usern von Werbeplanung.at und den Lesern von „update” zum Onliner des Jahres in der Kategorie „Aufsteiger” gewählt. Wiesauer ist Manager Team Invention bei Mindshare.
MARKETING & MEDIA Niklas Wiesauer 01.07.2016

Influencer: Einfach etwas in die Kamera halten?

Über Influencer Marketing und große Missverständnisse.

Gastkommentar ••• Von Niklas Wiesauer

CHANCEN. Bei österreichischen Influence-Marketing-Kampagnen fühlt man sich zurzeit oft an die Anfänge von Social Media-Marketing erinnert. Damals wusste niemand so richtig, wo die Reise hingeht, aber jeder wollte auf den Zug aufspringen, also hat man eben iPads verlost.

Influencer Marketing ist zweifellos der Social Media-Trend des Jahres. Laut Nielsen vertrauen 92 Prozent der Menschen auf Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis; Dazu gehören auch Blogger, YouTuber und Instagrammer. Influencer Marketing bietet Marken die Chance, diesen starken Trigger der Empfehlungen bei Kaufentscheidungen zu nutzen. Die Betonung liegt hier auf „Chance”, denn viel zu häufig bleibt bei der schnell umgesetzten Bloggerkampagne die Authentizität und somit die Glaubwürdigkeit auf der Strecke.

Authentizität ist wichtiger als Content

Und Authentizität spielt bei Millennials eine zentrale Rolle – sie empfinden sie sogar als wichtigeren Parameter als den Content selbst (Quelle: Forbes). Authentizität ist eben genau das Kapital der Influencer. Die Gefahr dabei: Mit jeder unpassenden Kooperation verlieren sie ein Stück davon. Aus meiner Sicht ist es darüber hinaus wichtig, dass österreichische Influencer ihr Profil schärfen – Hunderte Blogger fallen in die Kategorie „Lifestyle” und wirken somit beliebig und auswechselbar, aber selten wie ein „Perfect Fit” zur Marke.

Die mittlerweile fragmentierte Influencer-Landschaft erfordert, dass Marken sich genau mit den Meinungsbildnern auseinandersetzen müssen, um glaubwürdige Kommunikation umsetzen zu können. Wenn der richtige Partner gefunden wurde, fällt es auch leichter, bei der Erstellung der Inhalte Vertrauen und Freiräume zu schenken, was die Qualität der Kooperation maßgeblich steigert. Findet man das magische Dreieck zwischen Marke, Zielgruppe und Influencer, wenn sich die Zielgruppe also sowohl für die Inhalte des Influencers als auch für die Marke interessiert, entstehen in dieser neuen Marketingdisziplin enorme Potenziale für Marken, die ehrlich kommunizieren möchten und eine glaubwürdige Kundenbeziehung aufbauen wollen – ganz ohne iPads.

Die abgedruckten Gastkommentare geben ­ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.

Niklas Wiesauer wurde heuer von den Usern von Werbeplanung.at und den Lesern von „update” zum Onliner des Jahres in der Kategorie „Aufsteiger” gewählt. Wiesauer ist Manager Team Invention bei Mindshare.

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