Innovationsmut und digitale Entwicklung
© bluforce
TeamMichael Strohmayer, Bernd Löschenbrand und Chris Lindner führen die Agentur mit Axel Clodi (nicht abgebildet).
MARKETING & MEDIA Redaktion 28.10.2022

Innovationsmut und digitale Entwicklung

bluforce-Geschäftsführer Bernd Löschenbrand über die Gehversuche im Metaverse, Digitalisierung und Mitarbeitersuche.

••• Von Petra Stückler

Die bluforce group mit Sitz in Salzburg und derzeit 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann sich trotz anhaltender und mehrfacher weltweiter Krisen über eine positive Geschäftsentwicklung freuen.

So wurde das Management-Board des Unternehmens um zwei Köpfe erweitert – mit Michael Strohmayer und Chris Lindner haben die Geschäftsführer Axel Clodi und Bernd Löschenbrand bewusst jüngere Stimmen mit ans Ruder geholt.
Im Gespräch mit medianet-Herausgeber Chris Radda erzählt Bernd Löschenbrand über die größten Herausforderungen und den stetigen Wandel als Bestandteil des Agenturlebens.
Das Geschäft sei derzeit sehr stark von der Digitalisierung getrieben, wie Löschenbrand schildert: „Einerseits beeinflusst von ökonomischen Entwicklungen, wenn man daran denkt, wie sich beispielsweise Papierpreise entwickeln. In einem Land wie Österreich, das noch sehr stark vom gedruckten Flugblatt abhängig ist, braucht es natürlich Überlegungen und Ideen, wie man zukünftig mehr Richtung Digitalisierung geht.”

Digitale Formate wachsen

Deutschland mache es bereits vor, wie man von gedruckten Werbeformen weggehe in Richtung digitaler Formate. Löschenbrand ist sich sicher, dass dies auch demnächst in Österreich ein immer wichtigeres Thema werde. Gerade in Zeiten der massiven Preissteigerung in allen Bereichen.

„Wir sind konfrontiert mit steigenden Kosten, wir sind auch konfrontiert mit Preisanstiegen, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treffen, und das können wir als Agentur nicht voll abfedern. Das ist sicherlich eine Herausforderung”, räumt er ein.
Es sei schwierig die gestiegenen Kosten vollinhaltlich an die Kunden weiterzugeben. Einerseits spüre man auf Kundenseite großen Druck zur Effizienz, andererseits sähe man sich mit steigenden Personalkosten konfrontiert.

Suche nach Talenten

Angesprochen auf den Arbeitsmarkt und das Recruiting, gibt er sich zuversichtlich: „Wir machen sehr viel für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das hat ja in der Pandemie schon begonnen, mit Remote-Arbeitsmöglichkeiten und mit Dingen, die in der Agentur stattfinden. Wir bieten Frühstücksservice an, wir bieten Lunchservice an, wir haben eine Reihe von Vergünstigungen und zusätzlichen Leistungen, die einfach den Mitarbeitern auch eine gewisse Last abnehmen, unabhängig davon, dass sie natürlich einen tollen Benefit darstellen, den wir als Arbeitgeber geben können; und wenn man es durch die Brille der Preissteigerungen sieht, man sich sicherlich auch einiges sparen kann.”

So sei es in Salzburg nicht einfach, die passenden Personen zu finden, denn einige weitere Player würden das gleiche Talent suchen. Aber auch der Insourcing-Trend der Industrie erschwere die Situation. „Gerade Talente, die aus dem Kreativbereich kommen, und solche mit einem digitalen Background sind schwer zu finden”, schildert Löschenbrand. „Letzten Endes müssen wir als Agentur darüber nachdenken, und haben das auch intensiv zwei Jahre getan, wie präsentieren wir uns als Arbeitgebermarke. Was muss ein moderner Agentur-Arbeitgeber bieten und können, welche Kultur müssen wir haben, um für diese Talente attraktiv zu sein. Das ist etwas, wo wir in einem sehr großen Transformationsprozess waren, und heute ein sehr attraktives Angebot an potentielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten können.”

Herausforderung Zukunft

Ob der Ausblick auf die letzte Monate 2022 und ins Jahr 2023 „Business as usual” versprechen würde, verneint der Marken-Experte: „Business as usual ist natürlich schwierig. Der Agenturmarkt war immer von sehr dynamischen Veränderungen geprägt. Diese dynamischen Veränderungen werden wir weiter haben. Es gibt, wenn man im positiven Bereich denkt, sehr spannende Entwicklungen da draußen in der Digitalisierung, im Metaverse. Und in veränderten Einkaufsgewohnheiten.”

Hierbei sei ganz besonders das Verhalten der Generation Z zu beobachten. All die genannten Punkte würden sehr starke Treiber sein, und so müsse man die Leistungen der Agentur auch entsprechend anpassen.

Bilanz und Ausblick

Im ersten Halbjahr 2022 sei bluforce sehr erfolgreich gewesen. Die Hälfte der Neukunden komme aus dem D-A-CH-Raum, sprich Deutschland oder aus der Schweiz. Und somit nehme der Plan der Expansion Richtung Westen zunehmend Gestalt an. „Wir haben eine große Unternehmensgruppe aus Zürich gewonnen, im medizinischen Bereich, wo wir den Markenrelaunch begleitet haben, jetzt auch die Digitalisierung vorantreiben, die Bellevue Medical Group”, erzählt Löschenbrand.

Aber auch die Johannesbad-Gruppe aus Deutschland, ein großer Anbieter im Gesundheits- und Klinikbereich, konnte gewonnen werden, ebenso wie Raiffeisen-Touristik, für die im SEO und Contentmarketingbereich gearbeitet werde.
Auch in Wien sind die Salzburger bereits mit RBI (Raiffeisen International) tätig.
Für den VGA (Verein Getränkekarton Austria) habe man eine mehrwelllige Out-of-Home- und Digitalkampagne realisiert, und ein besonders treuer Kunde, Lidl, sei mit der Testimonial-Kampagne mit Christina Stürmer dieses Jahr sehr präsent gewesen.

Hoffnung auf Ende der Krisen

Angesprochen auf die Stimmung seiner Kunden, und ob man die anhaltenden Krisen spüre, antwortet Löschenbrand: „Wir merken sicherlich eine etwas angespannte Stimmung in den Branchen.” Generell hofft Bernd Löschenbrand aber, dass die schrecklichen Ereignisse ein baldiges Ende finden, um mehr Stabilität und Normalität in die Gesellschaft zurückzubringen. „Davon werden nicht nur unsere Auftraggeber profitieren, sondern auch wir als Dienstleister”, ergänzt der bluforce-Geschäftsführer abschließend.

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