Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli
PROGNOSEN. Rechts neben diesem Kommentar können Sie das Zitat „Erst gestalten wir unsere Werkzeuge, dann gestalten sie uns” lesen. Es stammt vom Medienkritiker und ehemaligem Priester John Culkin. Ich habe das Zitat online gefunden, als ich nach pointierten Aussagen zum Thema AI gesucht hatte.
Nur: Culkin hat das nicht im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz gesagt, weil er das gar nicht konnte, denn er wurde bereits 1928 geboren und verstarb 1993 – sehr wohl aber hat er dies im Zusammenhang mit der Entwicklung von Quantencomputern gemeint, weil er schon damals das Potenzial der neuen Technologien erkannt hat.
Die Frage ist nun, was wir daraus lernen können. Aus meiner Sicht sind es zwei Dinge: Erstens – jede neue Technologie, die sich in dieser Geschwindigkeit in ihren Fähigkeiten weiterentwickelt bzw. von uns weiterentwickelt wird, richtig einordnen, die Chancen sehen, aber auch die Gefahren.
Damit meine ich nicht, dass wir irgendwann von Robotern versklavt werden, aber sehr wohl unsere Gesellschaft durch neue Technologien wie etwa durch die mittlerweile zur Propaganda-schleuder verkommene Plattform X.
Und das kann dann sehr wohl zur Destabilisierung unserer Gesellschaft oder, wie wir letztens in Rumänien sehen konnten, zur Manipulation von Wahlen durch TikTok führen.
Deshalb braucht es dringend Regularien, an die sich die Plattformbetreiber zu halten haben, denn was bei klassischen Medien möglich ist, muss auch für X, TikTok, YouTube & Co. möglich sein – nämlich klare Regeln, wenn es darum geht, was inhaltlich möglich und gesetzlich erlaubt ist und was eindeutig nicht.
Und zweitens: Wir müssen unsere Erwartungen zum Thema AI nicht ändern, aber eventuell neu sortieren: Künstliche Intelligenz kennt (derzeit) nur das Bekannte und generiert dadurch Neues. Das Fazit aus dieser Erkenntnis: Der Mensch ist und bleibt wichtig.
Wir müssen nur dafür sorgen, dass das künftig auch so bleibt. Trotz der schönen neuen Welt.