WIEN. Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator hat sich im August auf minus 1,4 Punkte verbessert und erreichte damit den besten Wert seit zweieinhalb Jahren. Der leichte Anstieg resultierte vor allem aus einer deutlichen Stimmungsverbesserung der Konsumenten, während die Konjunkturerwartungen in Industrie, Bau und Dienstleistungen erneut nachgaben.
Ökonom Walter Pudschedl betonte, dass die Konsumentenstimmung bereits den vierten Monat in Folge gestiegen sei. Ursache seien Einkommenszuwächse trotz hoher Inflation sowie eine Stabilisierung am Arbeitsmarkt. Im Baugewerbe verschlechterte sich hingegen die Lage, insbesondere im Hochbau. Auch in der Industrie belasten hohe Lohn- und Energiekosten die Wettbewerbsfähigkeit.
Für das erste Halbjahr 2025 ergibt sich ein revidiertes BIP-Plus von 0,5 Prozent. Für das Gesamtjahr erwarten die Ökonomen einen Anstieg von 0,1 Prozent, 2026 soll die Wirtschaftsleistung dank stärkerer Inlandsnachfrage um 1,1 Prozent zulegen. Die Arbeitslosenquote dürfte 2025 bei 7,5 Prozent liegen und im Folgejahr leicht auf 7,4 Prozent sinken.
Die Inflation stieg im August auf über vier Prozent und liegt damit fast doppelt so hoch wie im Euroraum. Im Jahresdurchschnitt 2025 erwarten die Experten 3,5 Prozent Teuerung, für 2026 rund 2,4 Prozent. Die EZB dürfte ihre Leitzinsen bis Ende 2026 unverändert lassen, während die US-Notenbank Fed eine Lockerung vorbereitet. (red)
