WIEN. Die „Kronen Zeitung“ – Österreichs größte Tageszeitung – gehört nach jahrzehntelangem Gesellschafterstreit künftig wieder alleine der Familie Dichand, das teilte die „Kronen Zeitung“ in eigener Sache am Montag mit. Die deutsche Funke-Mediengruppe veräußert den ihr zugeordneten 50-Prozent-Anteil an die Dichands, die bereits die weiteren 50 Prozent der Anteile halten. Die Funke-Mediengruppe möchte sich künftig auf den Markt in Deutschland konzentrieren.
Langer Rechtsstreit
Die Familie Dichand befand sich seit Jahrzehnten in Rechtsstreitigkeiten mit den deutschen Mitgesellschaftern, die sich unter anderem um Gewinngarantien in Millionenhöhe bei zuletzt sinkender Profitabilität der Zeitung drehten. Im Jahr 2023 kam schließlich Bewegung in die Verhandlungen über die Anteile, da nach der Insolvenz von René Benkos Signa Holding deren Anteile an der „Kronen Zeitung“ zum Verkauf standen. Benko hatte sich über die Funke Mediengruppe an der „Kronen Zeitung“ beteiligt.
Zustimmung steht noch aus
Die in der vergangenen Woche getroffene Grundsatzvereinbarung über die Veräußerung der Anteile wurde unter Vorbehalt getroffen, denn Gremien und Wettbewerbsbehörden müssen noch zustimmen. Voraussichtlich werde die Funke Mediengruppe daher wohl Gesellschafterin bis November bleiben, hieß es in der „Krone“-Aussendung. Michael Tillian, von der Funke-Mediengruppe als Geschäftsführer entsandt, wird weiterhin neben dem von der Familie Dichand entsendeten Geschäftsführer Gerhard Valeskini die Geschäftsführung bilden. Zusammen mit Christoph Dichand wird Klaus Herrmann, der langjährige geschäftsführende Chefredakteur der „Kronen Zeitung“, die Chefredaktion bilden. (APA)