Medienstandort Österreich
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MARKETING & MEDIA Redaktion 07.03.2025

Medienstandort Österreich

Eine Zusammenfassung des Medien-Kapitels im Programm der neuen Bundesregierung.

Stärkung des Medienstandorts Österreich und Erhalt der Me­dienvielfalt:

• Weiterentwicklung der Förderstruktur im Sinne einer einheitlichen Strategie
• Klare Ziele für Förderungen, Transparenz und langfristige Perspektiven – u.a. Redaktionsstatut, nachhaltige wirtschaftliche Überlebensfähigkeit des Medienunternehmens und Qualitätsjournalismus (unabhängig von der Erscheinungsform) als Voraussetzung
• Unterstützung der digitalen Transformation und der flächendeckenden Zeitungszustellung in den Regionen (Fördermodell zur Stärkung analoger Vertriebswege)
• Medienzusammenschlüsse und Kooperationen werden erleichtert, auch durch Änderungen im Kartellrecht
• Prüfung einer Zweckwidmung von Mitteln aus der Digitalabgabe für Medienförderung

Rasche Umsetzung des VfGH-Erkenntnisses zu den ORF-Gremien:

• Das Erkenntnis des VfGH zur Zusammensetzung von Stiftungs- und Publikumsrat wird fristgerecht umgesetzt

Gesamtreform ORF:

• Ziel ist, den ORF schlanker, digitaler, transparenter, bürgernäher, regionaler und nachhaltiger zu gestalten. Die Kooperation mit privaten Medienunternehmen wird intensiviert
• Stärkung von Bürger- und Publikumsbeteiligung. u.a. durch Publikumsbefragungen und Diskurs über Public Value
• Weiterentwicklung des öffentlich-rechtlichen Auftrags, auch hinsichtlich der Kompetenzen im Umgang mit Digitalisierung und KI
• Der ORF-Beitrag wird bis 2029 nicht erhöht, die kommerziellen Aktivitäten des ORF werden beschränkt
• Sicherstellung der Objektivität, Sachlichkeit und Unparteilichkeit des ORF. u.a. durch So­cial-Media-Guidelines, gesetzliche Regelungen zum Verbot von Nebenbeschäftigungen auf Basis des Ethikkodex und Abschaffung des Anhörungsrechts der Landeshauptleute

Regulierung und Kontrolle über digitale Plattformen:

• Einsatz für die Weiterentwicklung des Digital Services Acts (DSA) und Digital Markets Acts (DMA)
• Bekämpfung von Desinfor­mation, Deep Fakes und anderen Bedrohungen der Demokratie und Bekämpfung von strafrechtlich relevanten Inhalten
• Transparenz bei Algorithmen und Verwendung von ­Userdaten
• Einführung von „must carry”- und „must be found”-Bestimmungen (Einspeisepflichten für öffentlich-rechtliche Rundfunkprogramme)

Chancen von KI nützen:

• Weiterentwicklung der RTR-Servicestelle zu einem Single Point of Contact (AI-Act)
• Prüfung von Regelungsbedarf im Medienkontext (z.B. KI-Kennzeichnungspflicht)

Kampf gegen Fake News und Desinformation:

• Kostenloser Zugang zu Digitalangeboten heimischer Medien für Schüler und Lehrlinge, Förderung der Medienkompetenz
• Schutz von Kindern und Jugendlichen im Netz

Sichere Arbeitsbedingungen für Journalisten:

• z.B. bei Übergriffen bei Demonstrationen oder im Internet.
• Konzept für eine Clearingstelle, das die Rechtsberatung des Presseclubs Concordia berücksichtigt

Umgang mit Inseraten von Regierung und öffentlicher Hand:

• Evaluierung des Medienkooperations- und -förderungs-Transparenzgesetzes (Med-KF-TG)
• Detailbudget für Ausgaben der Bundesministerien für Informationstätigkeiten
• Reduktion der Budgetansätze für Informationstätigkeiten um zehn Prozent im Vergleich zu den Vorjahresausgaben (sb)

Anbei finden Sie auch das neue Regierungsprogramm 2025 - 2029 ("Jetzt das Richtige tun. Für Österreich")

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