Multiplikator Werbung
© Karo Pernegger
Markus Wieser, Gründer und Geschäftsführer Heimat Wien.
MARKETING & MEDIA Redaktion 11.03.2022

Multiplikator Werbung

Heimat Wien startet Spenden-Aktion mit einem simplen Sujet und dem Motto: „Werben für das, was am Wichtigsten ist”.

WIEN. Bei einer Anti-Corona-Demo vergangenen September wurde eine Regenbogenfahne zerrissen. Diesen öffentlichen Akt der Intoleranz wollte man damals bei der Kreativagentur Heimat Wien nicht unbeantwortet lassen und kreierte von sich aus ein Sujet, bei dem die Fahne symbolisch wieder zusammengenäht wurde, und den Hashtag #meineheimat, um gegen die sogenannten Querdenker und für mehr Akzeptanz zu werben, aber auch, um die Deutungshoheit über den Begriff Heimat zurückzugewinnen. Partner wie Havas Media oder auch die Gewista unterstützen damals die Aktion.

Plakativ und prägnant

Nun, nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, meldet sich Heimat Wien abermals mit einer Aktion, beziehungsweise Kampagne zu Wort; das dafür entwickelte Sujet besteht aus nicht mehr als der ukrainischen Flagge, dem wahrscheinlich plakativsten und prägnantesten Motiv der letzten Wochen und einem in der Mitte der Flagge platzierten QR-Code. Die Idee dahinter: Das simple und herausstechende Motiv soll sofort auf Hilfe abzielen, und mittels des QR-Codes wird man direkt zu verschiedenen Spendenaktionen geleitet. Jede Anzeige und jedes Plakat bzw. der dort platzierte QR-Code verweist dabei jeweils auf eine andere karitative Einrichtung – unter anderem Caritas oder Jugend Eine Welt.

„Eine direkte Antwort”

Heimat Wien-Gründer Markus Wieser, der auch persönlich für die Kosten der Schaltungen aufkam – die Medien seien ihm hier aber durchaus für diese spezielle Aktion entgegengekommen –, über den Sinn dahinter: „Kommunikation darf nie Selbstzweck sein. Daher war es für uns selbstverständlich, unsere Expertise dafür einzusetzen und zum Spenden aufzurufen. Wie bei unserer Aktion #meine-heimat, als wir eine zerrissene Regenbogenflagge symbolisch wieder zusammengenäht haben, war das eine direkte Antwort von uns auf das aktuelle Geschehen. Dafür brauchen wir kein Briefing. Es gibt viele großartige Hilfsorganisationen aus der Zivilgesellschaft und die wollen wir, wo es geht, unterstützen. Wir wollen den Konflikt nicht noch weiter aufheizen, sondern auf schnellstem Weg helfen.”

Mit dabei bei der Abwicklung der Kampagne war, wie bei der Regenbogenaktion, auch dieses Mal die Havas Wien, namentlich Anke Ellmerer, so Wieser.

Die Tools der Werber nutzen

„Es war mir einfach wichtig, nicht zu warten oder in den Sozialen Medien billigen Aktionismus zu betreiben, sondern tatsächlich etwas zu tun. Ich habe privat auch gespendet, weil wir als internationale Agentur auch wirklich sehr nah betroffen sind”, so Wieser.

So stammt etwa eine Mitarbeiterin der Agentur aus der Ukraine, deren Familie nun flüchten musste, doch statt nur einen bestimmten Betrag zu spenden, wollte man zusätzlich – mit der Kraft der Werbung – eben auch andere dazu bringen, sich zu beteiligen. Und so entstand die Idee mit dem QR-Code und dem Sujet.
Und hier kommt für Wieser die Kraft der Werbung ins Spiel, wenn er meint: „Was macht man in so einer Situation? Spendet man selbst etwas oder nutzt man zusätzlich die Fähigkeiten und Tools die man als Werber zur Verfügung hat. Wir folgen hier dem Weg, dass man mit demselben Geld, welches man spendet, mittels einer guten Idee, noch viel mehr Menschen dazu bewegen kann, ebenfalls zu spenden.”
Bei der aktuellen Aktion geht Wieser davon aus, mindestens eine halbe Million Menschen zu erreichen. „Wir hoffen, dass das funktioniert”, so der Heimat Wien-Geschäftsführer.

„Nicht reden – machen”

Gefragt danach, ob, wie zu Beginn der Coronakrise, wo plötzlich bei vielen Werbebotschaften das Miteinander und der Zusammenhalt bei vielen Unternehmen als Claims aufpoppten, dies nun auch mit dem Krieg in der Ukraine wieder passieren würde, gibt sich Wieser zurückhaltend: „Ich glaube, es wird jetzt wieder eine ähnliche Welle der Beistandsbekundungen geben, aber so wie bei Corona auch relativ schnell wieder verpuffen. Deshalb war es uns umso wichtiger, nicht nur zu reden, sondern auch etwas zu machen”, so Wieser abschließend.

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