Nachhaltigkeit wird zum Erfolgsfaktor
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Willibald Kaltenbrunner, Partner bei EY denkstatt.
MARKETING & MEDIA Redaktion 07.08.2025

Nachhaltigkeit wird zum Erfolgsfaktor

Nur fünf Prozent der Unternehmen verfolgen eine vollständig integrierte ESG-Strategie. Studie von EY zeigt deutliche Vorteile bei Performance und Markenwert für Vorreiter.

WIEN. Klimakrise, geopolitische Unsicherheiten und neue regulatorische Anforderungen wie CSRD oder Lieferkettengesetz machen Nachhaltigkeit zur wirtschaftlichen Schlüsselfrage. Eine neue Studie von EY zeigt, dass Unternehmen mit vollständig integrierter Nachhaltigkeitsstrategie nicht nur resilienter sind, sondern auch bessere Geschäftsergebnisse erzielen.

Nur wenige Unternehmen integrieren ESG vollständig

Nur fünf Prozent der befragten Unternehmen haben ESG-Ziele vollständig in ihre Geschäftsstrategie integriert. Weitere 22 Prozent haben zumindest eine weitgehende Integration erreicht. Diese Unternehmen berichten von deutlich besseren Performancekennzahlen, höherer Innovationskraft und stärkerer Mitarbeiterbindung. Ihre Erwartungen hinsichtlich künftiger Geschäftsentwicklung sind um 40 Prozent optimistischer.

Governance-Strukturen als Schwachstelle

Ein zentrales Hindernis bleibt die mangelnde Abstimmung zwischen Geschäftsführung und Aufsichtsrat. Während 94 Prozent der Board-Mitglieder überzeugt sind, wirksam zur Nachhaltigkeitstransformation beizutragen, stimmen dem nur 67 Prozent der CEOs zu. Auch bei der Bewertung von ESG-Risiken gehen die Meinungen auseinander. Laut Studie behindern diese Diskrepanzen eine strategische ESG-Integration.

Technologie, Budget und Weiterbildung als Erfolgsfaktoren

Vorreiterunternehmen investieren gezielt in Technologie und Weiterbildung. 90 Prozent verfügen über geeignete Tools zur Steuerung und Messung von ESG-Zielen, 94 Prozent setzen ESG-Investitionen erfolgreich im strategischen Budget durch. Zudem verfolgen sie einen unternehmensweiten Kompetenzaufbau. „Was diese Unternehmen eint, ist ein gelebter Kulturwandel“, sagt Willibald Kaltenbrunner, Partner bei EY denkstatt. „Nachhaltigkeit wird nicht mehr delegiert, sondern als integraler Bestandteil des Unternehmenserfolgs verstanden.“

Reputationsrisiken bei mangelnder Integration

39 Prozent der Unternehmen ohne ESG-Integration berichten von Reputationsschäden, etwa durch kritische Berichterstattung oder Social-Media-Kampagnen. Auch aktivistische Proteste sind keine Seltenheit mehr. Unternehmen mit stark integrierter ESG-Strategie sind hiervon deutlich seltener betroffen. Sie zeigen zudem höhere Zuversicht bei der Erreichung von Wachstums-, Umwelt- und Markenwertzielen. (red)

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