Die aktuellen Zahlen der Österreichischen Auflagenkontrolle wurden vor wenigen Tagen publiziert. Die Lage stellt sich nun wie folgt dar: Die Verkaufsauflage der meisten heimischen Tageszeitungen ist im zweiten Halbjahr 2017 gesunken. Es gibt aber auch Positives zu vermelden: Die veröffentlichten ÖAK-Daten weisen für Kleine Zeitung, Presse und Salzburger Nachrichten ein Plus gegenüber dem 2. Halbjahr 2016 aus.
Und: Vor allem im Bereich der ePaper hat sich mittlerweile in Österreich ein breites Bouquet an Plattformen und Distributionsformen entwickelt, über welche die heimischen Verleger das ePaper distribuieren. Hier steigen die Zahlen – zum Teil sehr deutlich.
Ob Flatrate-Plattformen wie Readly, read-it, der APA-Kiosk, mit welchem man vor allem die Leser in der Gastronomie erreicht, oder der MediaCarrier, der in Richtung Airlines und Hotellerie ein Vertriebsnetz aufgebaut hat, aber auch Zcircle, ein gemeinsamen Angebot aus den Häusern Styria, VGN, Red Bull, Mediaprint und Standard. Und: Wenn man in die diversen heimischen Verlage hineinhört, kommt nur Positives zurück.
Markus Fallenböck, Geschäftsführer & Chief Sales Officer B2C VGN, meint etwa gegenüber medianet: „Wir freuen uns in der aktuellen ÖAK über ein Plus von 4,1% bei den ePaper-Abos, die natürlich die wichtigste Kategorie sind. Wie in Print wollen wir auch bei ePaper unsere Leser kennen und eine Beziehung mit ihnen aufbauen. Besonders gut funktionieren Kombiabos aus Print und ePaper. Daneben setzen wir auch verstärkt auf rein digitale Kampagnen und Angebote. So haben wir für profil und die Zielgruppe Studierende eine rein digitale ePaper-Testkampagne mit Influencern gelauncht. Dazu haben wir ein Video mit ‚Emoji News Spots' mit Christian Rainer und Kirill von Bluefish Productions gedreht und sind damit viral gegangen. In einer mehrmonatigen Kampagne wird das Video über die Kanäle digitaler Influencer wie auch der Verlagsgruppe News verbreitet. Das Video zeigt eine Endcard mit entsprechenden Verlinkungen zur Bestellseite für das kostenlose ePaper-Testabo.”
Neue Nutzungssituationen
Horst A. Pensold, Mediaprint Leitung Sales & Service, sieht es sehr ähnlich und meint: „Die Entwicklung der ePaper-Verkäufe kann sich durchaus sehen lassen, die Tageszeitungen etwa legen alle zweistellig zu, Krone und Kurier zählen da mit über 70% Verkaufszuwachs sicher zu den Overperformern.”
Walter Hauser, Geschäftsführer Leser und Usermarkt Anzeigen und Marketing bei der Kleinen Zeitung, weist vor allem auf den Umstand hin, „dass in den aktuellen ÖAK-Zahlen rund 1.500 Abonnenten der smartphone App und mehrere Hundert Zcircle Abonnenten noch nicht berücksichtigt sind – beides ernsthafte Versuche, auf veränderte Nutzungsanforderungen zu reagieren. Das heißt, die Dynamik wird durch Kunde und Markt vorgegeben; insofern kann die Frage nach ÖAK-Abbildung und Prüfbarkeit meist erst im Nachhinein gestellt werden. Das sind auch für die ÖAK neue Rahmenbedingungen, auf die sich die Gremien aber schnell eingestellt haben. Das wird am Markt sehr positiv aufgenommen und tut der Institution sehr gut. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für die offen geführten Diskussionen insbesondere zum Thema Zcircle”, so Hauser abschließend. (fej)