ÖHV kämpft gegen Fake Reviews
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ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer C: Bernhard Raab
MARKETING & MEDIA Redaktion 07.08.2025

ÖHV kämpft gegen Fake Reviews

Vereinigung fordert klare Gesetze gegen gefälschte Online-Bewertungen auf Plattformen.

WIEN. Online-Bewertungen prägen längst die Kauf- und Buchungsentscheidungen von Konsument:innen – doch was, wenn diese gefälscht sind? Die Österreichische Hotelvereinigung (ÖHV) warnt vor einer wachsenden Zahl manipulierter Rezensionen und fordert einen umfassenden gesetzlichen Maßnahmenkatalog. Ziel: Österreich soll Vorreiter im Kampf gegen Fake-Bewertungen werden.

Sabotage auf Plattformen nimmt zu
Immer häufiger würden Produkte und Dienstleistungen von Personen bewertet, die sie nie in Anspruch genommen haben, warnt ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer. Hinter solchen Rezensionen stecken oft Bots oder bezahlte Akteur:innen mit gezielten Sabotageabsichten. Die Folge: Reputationsschäden, Umsatzeinbußen und Wettbewerbsverzerrung.

Forderung nach gesetzlichem Schutz
Gratzer fordert von Regierung und Gesetzgeber „klare gesetzliche Regeln gegen Plattformmissbrauch“. Gefälschte Bewertungen sollen als strafbare Irreführung gelten und ins Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) aufgenommen werden. Plattformen müssten zudem stärker in die Pflicht genommen werden, die Authentizität von Rezensionen zu prüfen.

Kompakter Maßnahmenmix der ÖHV
Die ÖHV schlägt unter anderem vor:

• Strafbare Irreführung ausweiten: Nur wer ein Produkt tatsächlich genutzt hat, soll es auch bewerten dürfen.

• UWG erweitern: Beauftragung und Erstellung von Fake Reviews sollen als unlautere Geschäftspraxis gelten.

• Plattformhaftung stärken: Der Digital Services Act soll national ergänzt werden.

• Verwaltungsstrafen einführen: Wiederholte Verstöße sollen empfindlich geahndet werden.

• KI und Aufklärung: Plattformen sollen KI-gestützt Fake Reviews erkennen und mit Kampagnen über die Problematik aufklären.


Plattformen müssen Verantwortung übernehmen
Gratzer fordert mehr Eigeninitiative seitens der Plattformbetreiber: „Wenn ihnen das Vertrauen ihrer Nutzer:innen wichtig ist, müssen sie endlich verlässliche Verifizierungsmechanismen einführen.“ Nur so lasse sich das Vertrauen in digitale Kundenrezensionen langfristig wiederherstellen.

Österreich als Vorreiterrolle geplant
„Wir können nicht länger zusehen, wie anonyme Trolle und Bots unsere Unternehmen schädigen“, so Gratzer. Österreich solle die Initiative ergreifen und mit klaren gesetzlichen Vorgaben vorangehen – zum Schutz der Konsumenten, Unternehmen und des Standorts.
(red)


www.oehv.at/presse

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