WIEN. Jeder zweite Beschäftigte in Österreichs Medienbranche fürchtet um den Arbeitsplatz. Das zeigt eine IFES-Befragung im Auftrag der Arbeiterkammer Wien unter 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Laut Studie stehen viele Medienhäuser unter finanziellem Druck, Sparmaßnahmen führen zum Abbau zahlreicher Stellen.
43 Prozent empfinden hohen Zeitdruck, mehr als die Hälfte ortet eine schlechte Kommunikationskultur. Nur vier von zehn Befragten sind mit dem Führungsstil zufrieden. Zudem leisten Medienmitarbeiterinnen und -mitarbeiter wöchentlich durchschnittlich 3,5 Stunden Mehrarbeit – fast dreimal so viel wie im österreichweiten Schnitt.
Besonders besorgniserregend: Drei Viertel der Befragten sehen die Meinungsfreiheit im Land gefährdet. Ein Drittel berichtet von Interventionen in redaktionelle Inhalte. „Die Sorgen der Medienmitarbeiterinnen und -mitarbeiter um die Meinungsfreiheit zeigen, dass die Arbeitsbedingungen letztlich auch die Qualität der Demokratie beeinflussen. Wenn drei Viertel der Beschäftigten um die Meinungsfreiheit bangen, ist das nicht nur ein Branchenthema - das ist ein Alarmsignal für uns alle“, wird Ludwig Dvořák, Chefjurist der AK Wien, in einer Aussendung zitiert. (red)
