WIEN Bei der 200. Sitzung der Gemeinsamen Kommission von ORF und Österreichischem Filminstitut (ÖFI) wurden Ende Juni zwölf neue Kinofilmprojekte ausgewählt, die vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens mit insgesamt rund 3,8 Mio. € unterstützt werden. Aus einer Rekordzahl an Einreichungen konnten acht Spielfilme, zwei Dokumentationen und zwei Animationsfilme Förderzusagen erhalten. Damit bekräftigt der ORF seine Rolle als verlässlicher Partner der heimischen Filmwirtschaft – gerade in Zeiten intensiver Diskussionen über die österreichische Filmförderung.
Inhaltlich reicht die Spannweite der geförderten Produktionen von zeitgeschichtlichen Themen und gesellschaftskritischen Stoffen über Biopics, Thriller und Horror bis hin zu Arthouse und märchenhaften Animationsfilmen.
So realisiert Andreas Prochaska mit „Die Berufung” einen Thriller über Rentenansprüche von Holocaustopfern, während die Riahi-Brüder in „30 Bullets” die Aufklärung eines brutalen Polit-Mords beleuchten. Jessica Hausner widmet sich in „Toxic” der Arbeitswelt, Ulrich Seidl erforscht in „Distanzen” Vereinsamung und Sensationslust. Junge Regisseurinnen wie Jasmin Baumgartner („Sentimental Fail Club”) und Johanna Lietha („Heartbeats”) erhalten ebenfalls erstmals die Möglichkeit, Langfilme umzusetzen.
Weitere Projekte reichen von Kurt Langbeins sehr persönlicher Doku „Sterben für Anfänger” bis zu Animationsfilmen wie „Trailer Girl” und „The Veil of Memory”.
Mehrere Säulen
Der ORF bleibt damit neben ÖFI und Filmfonds Wien eine tragende Säule der österreichischen Kinofilmfinanzierung. Gleichzeitig sorgt er über Prime-Time-Ausstrahlungen auf ORF 1 und Streaming auf ORF On für breite Sichtbarkeit heimischer Produktionen. 2024 erreichten allein die ORF-Premieren von kofinanzierten Kinofilmen 4,2 Mio. Menschen, das entspricht 55% der österreichischen TV-Bevölkerung ab zwölf Jahren.