WIEN. Die Initiative Patio startet gemeinsam mit John Harris Fitness-Studios die Kampagne „Mann sein. Stark sein. Gesund sein.“ Ziel ist es, Männer für Prävention, Bewegung und den offenen Umgang mit Prostatakrebs zu sensibilisieren, Tabus zu reduzieren und Betroffene im Alltag zu unterstützen.
Im Oktober wurde zudem eine Petition gestartet, die Männern mit Harninkontinenz nach Prostatakrebs den Zugang zum EuroKey ermöglichen soll. Der Schlüssel gewährt barrierefreien Zugang zu Einrichtungen und Toiletten. Aktuell reicht die Diagnose Harninkontinenz – wie sie nach Prostatakrebs häufig auftritt – nicht für den Anspruch auf den EuroKey. „Diese Unterscheidung ist unfair und lebensfremd“, so Markus Mitterhauser, Gründer und Leiter von Patio. „Auch Männer mit Harninkontinenz stehen oft plötzlich unter Zeitdruck und benötigen Raum und Privatsphäre – etwa zum Wechseln von Einlagen oder Kathetern.“ Die Forderung geht auf die Initiative von Co-Forschern und Mitgliedern der Selbsthilfegruppen zurück, die ihre Erfahrungen aus dem Alltag direkt in die Patio-Initiative einbringen.
„Sport kann genauso wichtig sein wie ein Medikament“, betont Mitterhauser. Klinische Studien zeigen, dass körperliche Aktivität Nebenwirkungen von Chemo- oder antihormonellen Therapien mindert, das Wohlbefinden steigert und präventiv wirkt. Im Männergesundheitsmonat November informieren Videos und Flyer in John Harris Fitness-Studios über Bewegung, Vorsorge und offene Kommunikation.
Ergänzend unterstützt die App PATIOSpots Betroffene im Alltag mit Informationen, Toilettenfinder und Zugang zu Gesundheits- und Rehabilitationsangeboten. Über die PATIOLounge können Patienten und Angehörige Erfahrungen austauschen und Fragen zu Therapie, Beruf oder familiärer Kommunikation besprechen. Patio arbeitet eng mit Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis zusammen, darunter Universitätskliniken, Berufsverbände und die Österreichische Krebshilfe. (red)
