Pecunia non olet: selbst das schwule
MARKETING & MEDIA Redaktion 14.06.2019

Pecunia non olet: selbst das schwule

Bis vor einigen Jahren verboten, entdeckt die Wirtschaft die LGBT-Community als Zielgruppe.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

DINKS. Die Zauberformel lautet DINKS (Double Income, no Kids) und lässt die Augen jedes Marketingplaners leuchten, denn sie bedeutet, dass man es hier mit einer Zielgruppe zu tun hat, die überdurchschnittlich verdient, aber (zumindest) keine Kinder hat, die einen nicht unbeträchtlichen Teil des Budgets beanspruchen und dieses somit frei verfügbar ist. Aus diversen Umfragen weiß etwa WienTourismus, „dass schwule und lesbische Wien-Gäste überdurchschnittlich gut gebildet sind, öfters reisen und rund 20 Prozent mehr als der Wiener Durchschnittsgast verdienen”, erklärt Norbert Kettner, der Direktor von Wien Tourismus.

Auch international hat man die LGBT-Community längst als interessante und finanziell potente Zielgruppe ausgemacht; die erhobenen Daten dazu sind beeindruckend: Laut Aussage von Kettner gab das LGBT-Publikum in 2018 über 218 Mrd. US-Dollar aus. Positiver Nebeneffekt: Die betreffende Zielgruppe muss, um sie anzusprechen, auch beworben werden – und so wird es immer selbstverständlicher, dass Schwule, Lesben oder Transgender-Personen auch in die Werbepläne der Marketiers einfließen und Anzeigen oder Spots auch werbewirksam angesprochen werden; damit werden sie auch sichtbarer, wodurch hoffentlich auch die Akzeptanz in der restlichen Bevölkerung steigt. Womit sich ein uralter Spruch bestätigen würde, nämlich, dass Geld nicht stinkt. Selbst wenn es schwul ist.

Adieu Paul

Bevor mir hier die Zeilen ausgehen, möchte ich an dieser Stelle nochmals an Paul Schauer erinnern, der diese Woche unter tragischen Umständen verstorben ist. Unabhängig von den Vorwürfen, und diese auch mal beiseitegestellt: Als Mensch war mir Paul sicherlich einer der angenehmsten, und ich ging aus jedem unserer Gespräche dümmer heraus, als ich hineingegangen bin und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Neben seinem konnte mein eigenes Wissen nur verblassen.

Wo auch immer du jetzt bist, Paul, vielen Dank für so vieles, mach’s gut und hab’s fein!

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