Post Ibiza-Rücktritt
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Der ehemalige Chefredakteur von Krone.at, Richard Schmitt, ist von nun an für den Kanal „Krone-TV” verantwortlich.
MARKETING & MEDIA Redaktion 05.07.2019

Post Ibiza-Rücktritt

„Strukturelle Änderungen”: Richard Schmitt ist als Krone.at-Chefredakteur zurückgetreten. Er übernimmt neue Aufgaben.

WIEN. Nach der Causa Ibiza, die in der österreichischen Politik einiges verändert hat, steht auch bei der Kronen Zeitung ein Wandel an: Richard Schmitt hat seine Funktion als Chefredakteur von Krone.at mit 1. Juli abgegeben. Er wird künftig andere Aufgaben im Online-Bereich der Mediengruppe übernehmen; Schmitt übernimmt die Projektleitung Content Distribution bei dem Kanal „Krone-TV”.

In dieser Funktion verantwortet er den Aufbau einer neuen Plattform und die Ausweitung der technischen Reichweite. Das Online-Portal der Kronen Zeitung soll außerdem in puncto redaktioneller Planung und Ausrichtung näher an die Print­ausgabe herangeführt werden. In der Muthgasse, dem Sitz der Kronen Zeitung, ist vom Beginn eines Integrationsprozesses die Rede. Die redaktionelle Leitung bei Krone.at übernehmen von nun an Martin Kallinger, Paul Tikal und Max Mahdalik, die bereits vorher im Online-Team der Krone tätig waren. Öffentliche Stellungnahmen seitens der Krone gab es rund um die Personalentscheidung nicht. Schmitt galt wegen seiner Nähe zu der Freiheitlichen Partei und der türkis-blauen Regierung als umstrittener Journalist.

Fall Ibiza als Ursache

In einem Interview mit dem Magazin Fleisch sprach Schmitt vor zwei Jahren über seine mediale Zusammenarbeit mit Strache: „Wenn Strache einen normalen Bericht von uns auf Facebook teilt, dann merken wir, das haut die Quote auf das 1,5-Fache hoch. Und umgekehrt kriegt er natürlich auch mehr Traffic, wenn wir ihn pushen.”

Der Abgang Schmitts kann als Folge der Causa Ibiza gesehen werden. So nannte Strache ihn in dem Video „einen der besten Leute, die es gibt” und stellte Schmitt als eine Art Vertrauensmann in der Krone-Redaktion dar. Nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos trat Schmitt zuerst einen mehrwöchigen Urlaub an, bevor er seine Funktion ablegte. (nri)

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