••• Von Sascha Harold
Social Media ist heute fester Bestandteil vieler Werbekampagnen. Längst sind es nicht mehr nur Reichweite und Interaktion, die den Erfolg einer Kampagne definieren. Vielmehr geht es um den gekonnten Einsatz strategischer Expertise, kreativer Innovation und datengetriebener Präzision, um Markenbotschaften wirkungsvoll zu platzieren und nachhaltige Beziehungen zur Zielgruppe aufzubauen. Dieser Bedeutung tragen die medianet xpert.Rankings heuer mit einer eigenen Social Media-Kategorie Rechnung.
Den Premierensieg konnte sich freude.agency sichern, die damit in der dritten Kategorie der diesjährigen Rankings Gold holt. Platz 2 geht an die Influencer- und Social Media-Agentur Follow, auf den dritten Platz kommt SMC Social Media Communications.
Kein Nischendasein
Dass Social Media eine hohe Bedeutung in der Werbelandschaft hat, zeigt die Wichtigkeit, die die Preisträger dem xpert.award in der Kategorie beimessen. freude.agency-Geschäftsführer Markus Wieser fasst das so zusammen: „Wir nehmen Social Media sehr ernst und sehen es als Chance für Marken, hier einen Mehrwert zu bieten. Wir tun das auf eine andere Art als die meisten klassischen Social Media-Agenturen. Auch wir greifen Trends auf, aber wenn, dann immer gleich am Anfang. Wenn 40 Marken dasselbe machen, wird es schwer, damit in Erinnerung zu bleiben.”
Auch für Markus Huber, Geschäftsführer bei SMC, ist Social Media zentrales Thema: „Social Media ist für viele Marken der wichtigste Touchpoint geworden – ob zur Awareness-Steigerung, Kundenbindung oder im Kundenservice. Für uns ist Social Media ein strategisches Spielfeld, auf dem Inhalte nicht nur performen müssen, sondern auch die Markenidentität klar transportieren sollen.” Bei SMC habe man bereits 2011 ein eigenes Kompetenzzentrum aufgebaut, das den Fokus auf Strategie, datenbasierte Kampagnenführung und plattformspezifischen Content legt.
Besondere Auszeichnung
Auch beim Zweitplatzierten Follow ist die Freude über die Auszeichnung in den xpert.Rankings groß. Ilja Jay Lawal ist Geschäftsführer bei Follow – was ihm die Auszeichnung bei den diesjährigen xpert.Awards bedeutet? „Ehrlicherweise: richtig, richtig viel. Wir sind eine junge Agentur mit einem noch jüngeren Team – in einer Disziplin, die selbst im Vergleich zu anderen Bereichen im Marketing noch sehr jung ist. Dann direkt den zweiten Platz zu erreichen, mit so einem knappen Abstand zu Platz eins und in einem Ranking mit Agenturen, die seit Jahrzehnten am Markt sind und die Werbebranche mitgestaltet haben – das ist für uns nicht nur eine Bestätigung, sondern ein echtes Ausrufezeichen.” Bei Follow sei man seit dem ersten Tag auf Social Media und Influencer Marketing spezialisiert; dieser Fokus zahle sich aus, so Lawal weiter.
Trends im Blick behalten
Solche Spezialisierungen sind wichtig und helfen, Schritt zu halten mit einer Branche, die sich in rasantem Tempo weiterentwickelt. Gerade die Abschätzung, welche Trends vorübergehend sind, ist dabei wichtig. Das sieht auch Lawal so: „Eine der größten Herausforderungen ist definitiv die extreme Schnelllebigkeit der Branche. Social Media verändert sich gefühlt im Monatsrhythmus – neue Trends, neue Formate, neue Erwartungen der Nutzerinnen und Nutzer. Und genau das macht es für viele Unternehmen, aber auch für manche Agenturen schwer, Schritt zu halten.”
Besonders eindrücklich für die Kurzlebigkeit von Trends steht der Hype um das Metaverse. freude.agency thematisierte das in einer Kampagne für Almdudler, die auch bei den CCA Awards ausgezeichnet wurde. „Trends kommen und gehen so schnell, dass zwischen einer Antwort hier und dem Erscheinungstermin da wahrscheinlich drei neue Mega-Entwicklungen angesagt und wieder abgesagt wurden”, meint Wieser. Was sich allerdings nicht ändere, sei die Art, wie Menschen sind, so der freude.agency-Geschäftsführer. „Menschen wollen ernst genommen, bewegt und unterhalten werden. Marken müssen es schaffen, aufzufallen und hängen zu bleiben. Und das ist die größte Herausforderung, an der die meisten konventionellen Social Media-Zugänge langfristig scheitern. Darum haben wir ein eigenes Modell entwickelt, mit dem wir das schaffen”, erläutert Wieser.
Erfolgreiches Jahr
Angesprochen auf die Highlights des letzten Jahres, fallen Lawal mehrere ein: Vom Social Media Launch für Obi, über die Social Media-Doku rund um Dominic Thiem, die crossmediale Kampagne für die Stadt Wien zum Thema Digitale Angebote oder eine Influencer-Marketing-Kampagne für Mediamarkt setzte die junge Agentur zahlreiche Projekte um. Auf die Zusammenarbeit mit Thiem blickt Lawal so zurück: „Wir betreuen ihn mittlerweile seit vier Jahren im Social-Bereich und durften Ende letzten Jahres auch sein offizielles Karriereende kommunikativ begleiten. Das war emotional, intensiv und gleichzeitig auch der Auftakt für ein neues Kapitel, denn seine Reise im digitalen Raum geht weiter – als Persönlichkeit mit enormer Strahlkraft.”
Authentizität zählt
Trends abzuschätzen, ist gerade in so einer schnelllebigen Disziplin schwierig. Dennoch lassen sich Themen identifizieren, die die Branche aktuell prägen. Huber fasst sie so zusammen: „Authentizität und Community-Building stehen weiterhin im Fokus. Nutzer erwarten ehrliche, nachvollziehbare Kommunikation statt perfekt inszenierter Hochglanzkampagnen. Plattform-spezifisches Storytelling wird immer wichtiger – jede Plattform hat ihre eigene Dynamik, Sprache und Nutzungslogik, die es zu berücksichtigen gilt.” Ein weiterer Trend sei die zunehmende Bedeutung von Micro-Influencer-Kooperationen und interaktiven Formaten, die echten Dialog und Engagement fördern, so der SMC-Geschäftsführer weiter. Auch die Integration von KI in die Content-Erstellung nehme deutlich zu.
Angesprochen auf die Herausforderungen, die es im Social Media-Bereich aktuell gibt, verweist Lawal noch einmal auf die Schnelllebigkeit der Branche. Es fehle häufig an internem Know-how oder schlichtweg Ressourcen, um mit den neuesten Entwicklungen Schritt zu halten, so Lawal.
„Wer heute noch relevant sein will, muss nicht nur präsent sein, sondern auch strategisch, kreativ und technisch ganz vorne mitspielen – und das ist alles andere als leicht. Gerade deshalb sehen wir es als großen Vorteil (und auch als unser Alleinstellungsmerkmal), dass wir uns zu 100 Prozent auf Social Media und Influencer Marketing konzentrieren. Wir sind da nicht nur dabei – wir sind mittendrin. An vorderster Front. Und genau das macht’s möglich, am Puls der Zeit zu bleiben und unsere Kundinnen und Kunden wirklich zukunftsfähig zu begleiten”, fasst der Follow-Geschäftsführer abschließend zusammen.