ProSiebenSat.1-Großaktionär stimmt sich nicht mit Mediaset ab
© APA/AFP/Joel Saget
Daniel Kretinsky
MARKETING & MEDIA Redaktion 08.04.2020

ProSiebenSat.1-Großaktionär stimmt sich nicht mit Mediaset ab

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Spekulationen gegeben, die beiden Großaktionäre konnten sich zusammentun.

UNTERFÖHRING. Der ProSiebenSat.1-Großaktionär Daniel Kretinsky macht bei dem Fernsehkonzern nach eigenen Angaben keine gemeinsame Sache mit der italienischen Mediaset. "Wir treffen keine gemeinsamen Absprachen", sagte Kretinsky in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, bei dem er Fragen schriftlich beantwortete.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Spekulationen gegeben, die beiden Großaktionäre konnten sich zusammentun, um den deutschen TV-Konzern unter Kontrolle zu bringen. Er begrüße das Engagement der Italiener, machte Kretinsky deutlich. Zwar könne er nicht sagen, dass eine von Mediaset betriebene Übernahme von ProSiebenSat.1 "mehr Vorteile als Kosten und Komplexität schafft", doch sei eine "technische Kooperation sehr wünschenswert".

Die Investoren um Kretinsky hatten ihren Anteil an ProSiebenSat.1 auf mehr als zehn Prozent ausgebaut. Der zweite ProSieben-Großaktionär ist die italienische Berlusconi-Holding Mediaset. Der zuletzt stark in die Kritik geratene ProSiebenSat.1-Chef Max Conze hatte das Unternehmen Ende März verlassen.

Mediaset-Finanzchef Marco Giordani hatte ProSiebenSat.1 jüngst zu einem raschen Kurswechsel aufgefordert. Dem von der Familie des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrollierten Unternehmen schwebt ein europäischer Fernsehkonzern mit ProSiebenSat.1 vor - eine Idee, gegen die sich Conze immer gesträubt hatte. In der Branche gibt es Spekulationen, dass beide Großaktionäre zur Hauptversammlung ihre Kräfte bündeln könnten, um weitere Veränderungen bei dem bayerischen Konzern rund um die Sender ProSieben und Sat.1 anzustoßen. "Wir glauben weiter an ProSiebenSat.1, auch wenn das Unternehmen negativ von der Coronakrise beeinflusst werden dürfte", betonte Kretinsky. (red)

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