RSF: 67 getötete Journalisten 2025
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Fritz Hausjell, Präsident von Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich.
MARKETING & MEDIA Redaktion 10.12.2025

RSF: 67 getötete Journalisten 2025

Der Jahresbericht zeigt eine weltweit hohe Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten.

WIEN. Reporter ohne Grenzen (RSF) zieht vor dem Jahresende 2025 eine „dramatische Bilanz“, wie die Organisation in einer Aussendung betont. Laut dem Jahresbericht wurden heuer insgesamt 67 Medienschaffende getötet, davon mindestens 53 durch Kriegsereignisse oder kriminelle Gewalt. Die Anzahl ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen. Martin Wassermair, Generalsekretär der österreichischen RSF-Sektion, spricht in diesem Zusammenhang von gezielten Tötungen und einem mangelnden Engagement internationaler Akteure. „Wir sind mit einem großen Versagen von Regierungen und internationalen Organisationen konfrontiert. Sie zeigen kaum noch Engagement, den Schutz journalistischer Arbeit völkerrechtskonform zu gewährleisten“, so Wassermair.

Der Bericht zeigt, dass 43 Prozent der Opfer in Gaza durch israelische Streitkräfte getötet wurden. In der Ukraine bleiben ausländische und ukrainische Reportageteams weiterhin im Visier der russischen Armee. Auch der Sudan entwickelte sich laut RSF zu einem besonders gefährlichen Einsatzgebiet.

135 vermisste Journalisten
2025 waren weltweit 503 Journalistinnen und Journalisten inhaftiert. China erwies sich auch heuer weiterhin mit 121 Häftlingen als das „größte Gefängnis für kritische und unabhängige Berichterstattung“, dahinter folgt Russland (48 Häftlinge) und Myanmar (47 Häftlinge). Außerdem werden aktuell 135 Journalistinnen und Journalisten in 37 Ländern vermisst, einige davon seit mehr als drei Jahrzehnten. Besonders viele Fälle verzeichnet RSF in Mexiko (28) und Syrien (37).

Fritz Hausjell, Präsident von Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich, kommt zu einem beklemmenden Resümee: „Das Jahr 2025 hat uns vor Augen geführt, wie sehr das Völkerrecht nicht nur in Kriegs- und Konfliktsituationen missachtet wird. Wir müssen uns noch stärker als bisher für den Schutz der journalistischen Berichterstattung engagieren. Denn nur durch sie erfährt die Welt von den vielen Verbrechen und dem Leid von zunehmend mehr Menschen.“ Das sei eine internationale, aber auch eine nationale Aufgabe, betont Hausjell: „Damit das schreckliche Leid publik wird und Politik besser handelt, braucht es nicht nur Schutz und Sicherheit des Journalismus in den Krisengebieten, sondern ebenso kräftige, vielfältige und unabhängige Medien hierzulande.“ (red)

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