Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider
NEBELGRANATEN. Der Publikumspreis beim Österreichischen Kabarettpreis 2018 geht an die „Science Busters”. Verdientermaßen. Wobei: Eigentlich sollte der nach Eigenangaben „schärfsten Science-Boy-and-Girl-Group der Milchstraße” rund um Martin Puntigam ja ein Volksbildungs-Award verliehen werden.
Wahrscheinlich haben die wechselnden Mitglieder der Science Busters (unvergessen: Physiker Heinz Oberhummer) in ihrem passionierten Kampf gegen urbane Legenden, medizinische Mythen, religiöse Nebelgranaten und die Verbreitung stichhaltiger Gerüchte durch diverse Aluhut-Träger mehr erreicht als die gesammelte heimische Lehrerinnung und viele, viele unermüdlich aufklärerisch tätige Wissenschaftsjournalisten …
Dieser liebevoll konstruierte Schachtelsatz ist übrigens Günther Paal alias Gunkl gewidmet, Hauptpreisträger beim Kabarettpreis. Einer seiner Programmtitel (der für die Plakate dann gekürzt werden musste): „Grundsätzliche Betrachtungen – anschaulich gemacht an kuriosen Einzelleistungen der Tücke des Alltags, was als Programmtitel vermutlich ein bisschen zu lang ist, zumal darin eine, seien wir einmal ehrlich, sehr unelegante Genitivkette enthalten ist.”
Best of Unsinn
Bleiben wir noch ein wenig beim Aluhut und den derzeit kursierenden Unsinnigkeiten: Einige Inhaltsstoffe der Grippeimpfung sind hoch toxisch. Nur ein Hard Brexit befreit die Briten vom Joch der EU und lässt die Wirtschaft prosperieren. Die Abschaffung der Notstandshilfe belohnt fleißige, tüchtige Inländer. Der neue AMS-Algorithmus erhöht die Jobchancen Arbeitssuchender. Die Kassenfusion produziert einen Milliardenüberschuss, der den Patienten zugutekommt, und verstörend rassistische Hassvideos passieren durch kleine Kommunikationsprobleme.
Es darf abgestimmt werden:
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