WIEN. Das Vertrauen in Österreichs Medien steht auf wackligen Beinen. Laut einer aktuellen Umfrage des „Zielgruppen Büros“ im Auftrag der Stakeholder-Konferenz „Acht Tische für die Vierte Gewalt“ sorgen sich sieben von zehn Befragten um die Unabhängigkeit der Medien. Nur 24% der Befragten glauben, dass die meisten Redaktionen frei von politischer Einflussnahme agieren.
Gleichzeitig sehen 70% der Befragten die Gefahr, dass Inserate die Berichterstattung beeinflussen – drei Viertel davon machen insbesondere die Politik für diesen Einfluss verantwortlich. 71% fordern politische Maßnahmen zur Stärkung der Medienfreiheit, allerdings sind nur 46% bereit, dafür zusätzliche öffentliche Mittel einzusetzen.
Für die repräsentative Studie wurden Ende September 1.000 Personen ab 16 Jahren online befragt. 42% gaben an, den meisten Medien zu vertrauen, zwei Drittel äußerten jedoch Sorgen über die Zukunft des professionellen Journalismus angesichts sinkender Budgets und Stellenabbau.
Die Ergebnisse der Befragung dienen als Grundlage für die Konferenz „Acht Tische für die Vierte Gewalt“, die Mitte November auf Initiative des Vereins „Ein Versprechen der Republik“ und der „Datum“-Stiftung für Journalismus und Demokratie stattfindet. Dabei diskutieren Vertreter aus Medien, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft über Visionen und Handlungsempfehlungen für die Zukunft der österreichischen Medienlandschaft. (red)
