Spitzen rot-weiß-roter Kreativität
© Heidi Pein
MARKETING & MEDIA Redaktion 23.05.2025

Spitzen rot-weiß-roter Kreativität

Bei den CCA Venus Awards wurden 18 Gold-, 44 Silber- und 105 Bronze-Veneres vergeben.

••• Von Britta Biron

Wie begehrt eine CCA Venus in der heimischen Kreativszene ist, zeigt sich an der kontinuierlich steigenden Zahl der Einreichungen. Bei der diesjährigen Ausgabe gingen 1.410 Arbeiten für die 15 Hauptkategorien und vier Sonderpreise ins Rennen, von denen es 394 auf die Shortlist schafften. Bei der gestrigen Gala in den Wiener Werkhallen wurden 167 davon mit einer CCA Venus ausgezeichnet.

„Viele der bei der CCA Venus 2025 ausgezeichneten Arbeiten sind nicht nur Beispiele herausragender kreativer Arbeit in diesem Jahr, sie sind oftmals auch inspirierende Zeugnisse von Kommunikation mit Haltung, von Brands, die Purpose zeigen oder Transformation und Fortschritt widerspiegeln. Sie erschließen neue Kanäle, sind am Puls von gesellschaftlichen Trends und zeichnen sich durch Craft auf internationalem Top-Niveau aus”, so Christian Hellinger, Präsident des Creativ Club Austria (CCA).

„Die heuer erstmals paritätisch besetzte Jury setzt ein starkes Zeichen für mehr Diversität und neue Perspektiven in der Bewertung kreativer Exzellenz. Und das positive Feedback gibt uns recht – diesen Weg werden wir im kommenden Jahr konsequent weiterverfolgen”, ergänzt CCA-Vizepräsidentin Almut Becvar.

Creative Lead of the Year

Besonders erfolgreich war die Agentur Demner, Merlicek & Bergmann/DMB., die es auf drei Gold-Veneres brachte. Die Kampagne „Sights of Tomorrow” für Letzte Generation Österreich wurde in der Kategorie „Public Relations: PR-Aktion” ausgezeichnet und das „RosaLilaLand” für die Wiener Städtische brachte den Sieg in den Kategorien „Interactive & Digital: Games, Apps, Tools & other Digital” sowie „Creative Strategy”. Weiters weist die Erfolgsbilanz von DMB. zwölf Silber- und 15 Bronze-Veneres sowie 32 Shortlistplatzierungen auf. Darüber hinaus gingen auch die beide Special Awards – „Venus for Change” und „Venus for Equality” – an Arbeiten der Agentur. Damit übernimmt DMB. den Spitzenplatz im Ranking „Creative Lead of the Year”.

„Den Grand Slam beim CCA zu holen – also ‚Creative Lead', Kunde des Jahres, ‚Venus for Change und Equality' – ist die schönste Bestätigung für den Weg, den wir bei DMB. gehen: mit großartigen Menschen großartige Ideen für großartige Kundinnen und Kunden zu entwickeln. Deshalb ein riesiges Danke an alle, die diesen sensationellen Erfolg möglich gemacht haben”, so Marcello Demner, DMB.-Geschäftsführung und DMB.-Executive Creative Directors Alistair Thompson und Sebastian Kaufmann.

Jung von Matt Donau belegt mit insgesamt vier Mal Gold, elf Mal Silber und 15 Mal Bronze sowie 29 Shortlistplatzierungen den zweiten Platz im Agenturranking. Die Kampagne „microdose vienna” für WienTourismus wurde sowohl in der Kategorie „Direct Marketing” als auch in „Brand Experience: New Use of Media” prämiert. Für das Bundesministerium für Klimaschutz erhielt die Agentur Gold in der Kategorie „Craft: Animation” mit der Kampagne „Kesseltausch” und „Silent Night” für die Erste Group wurde in der Kategorie „Audio: Best Use of Music” zum Sieger gekürt.

Den dritten Platz im Agenturranking sicherte sich Wien Nord Serviceplan. Die Kampagne „A Few More Degrees” für das Leopold Museum überzeugte die Jury in der Kategorie „Creative Effectiveness”. Eine zweite goldene Venus gab es in der Kategorie „Interactive & Digital: Influencer” für die Kampagne „AUTfluencer” im Auftrag von Österreich Werbung. Weiters darf sich Wien Nord Serviceplan noch über drei Auszeichnungen in Silber, sieben in Bronze sowie 13 Nominierungen auf der Shortlist freuen.

Regionale Sieger

Den Titel „Regional Creative Lead” für den jeweils punktestärksten Einreicher im CCA-Venus-Ranking sicherten sich heuer DMB. (Wien), Sonnentor (Niederösterreich), Gruppe am Park sowie Zunder (Oberösterreich), Nittmann + Leberer (Salzburg), Atelier Haas (Steiermark) und Newback (Tirol).

Die Wiener Städtische darf sich über die Auszeichnung als kreativster Auftraggeber des Jahres freuen. Auf Platz zwei im Kundenranking rangiert WienTourismus, gefolgt von der Erste Bank und Sparkasse/Erste Group an dritter Stelle.  Die „Client of the Year”-Auszeichnung wurde heuer erstmals unter dem Motto „Creativity needs connection” zweigeteilt – das heißt, dass sowohl der Auftraggeber des Jahres als auch seine Agentur jeweils eine Hälfte der Statue erhielten.

Sonderpreise

Die „Venus for Change” wurde an die Kampagne „Sights of Tomorrow” von DMB. für Letzte Generation Österreich vergeben. Um auf die Bedrohung durch den Klimawandel aufmerksam zu machen, hat die Letzte Generation Österreich den weltweit ersten digitalen Klima-Protest auf Google Maps durchgeführt. Dazu wurden Österreichs meist gesuchte Sehenswürdigkeiten mit KI verändert, um so die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels sichtbar zu machen.

Die „Venus for Equality” wurde an das „RosaLilaLand”, eine Kampagne von DMB. für die Wiener Städtische, mit der die Lebensrealität und Herausforderungen junger LGBTQIA+-Personen in den Fokus gerückt wird, vergeben. Um ihre Sorgen zu vergessen, flüchten viele LGBTQIA+-Teenager auf die Gaming-Plattform Roblox. Genau dort bot die Wiener Städtische mit dem „RosaLilaLand” die weltweit ersten In-Game-Beratungsstelle für queere Jugendliche. Herzstück dieser eigens für die Community designten Game-Experience war ein Help-Center, in dem Jugendliche sich kostenlos und vertraulich von Expertinnen und Experten beraten lassen konnten.
Ager & Gumpenberger/Newback überzeugte mit der Kampagne „Am Wörthersee” für die Region Wörthersee-Rosental Tourismus in der Kategorie „Film Craft”. Scholz & Friends erhielt eine Gold-Venus in der ­Kategorie „Design: Branding” für das Brand Design der Tiroler Festspiele Erl.

Gold in der Kategorie „Print” sicherte sich Team Violet/­Aandrs mit der Kampagne „die Pst.” für die Österreichische Post. HFA-Studio gewann mit der Eigenkampagne „Glitter Monobloc” die Kategorie „Brand Experience: New Use of Media” und LWZ x die entgegengesetzte Richtung eroberte in der Kategorie „Craft: Text” mit der Kampagne „Realitäts Fern Weh” für das Tiroler Landestheater den ersten Platz.

Ausgezeichneter Nachwuchs

Gianna Ricci von der FH Salzburg erhielt eine Gold-Venus in der Kategorie „Grafikdesign/Produktdesign” für ihre Arbeit „Synästhetik”. In der Kategorie „Kommunikationsidee/-konzept” wurden sowohl Lenka Reschenbach von der Angewandten Wien mit „Der Patriarchatsindex” als auch Felix Foltas von der FH Salzburg mit „The USB Paradox” für Apple mit Gold ausgezeichnet. Reschenbach erhielt für den Patriarchatsindex zudem auch eine Goldene Venus in der Kategorie „Craft: Illustration”.

Alle prämierten Arbeiten erhalten heuer erstmals Punkte und somit Präsenz im globalen Ranking des One Club for Creativity und sind für die internationalen ADCE Awards des Art Directors Club of Europe qualifiziert. Diese finden im November 2025 in Barcelona statt.

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