Technology Impact Summit Graz
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In Graz fand der zweite Technology Impact Summit unter dem Titel „KI im Einsatz: Kompetenzen – Anwendungen – Wirkung“ statt.
MARKETING & MEDIA Redaktion 26.11.2025

Technology Impact Summit Graz

Experten diskutieren Anwendungen und Strategien Künstlicher Intelligenz für Europa.

GRAZ. Der zweite Technology Impact Summit brachte führende Köpfe aus Wissenschaft, Technologie, Wirtschaft und Politik in Graz zusammen. Unter dem Titel „KI im Einsatz: Kompetenzen – Anwendungen – Wirkung“ widmeten sich die Teilnehmer aktuellen Einsatzmöglichkeiten und zukünftigen Strategien Künstlicher Intelligenz, um Europas technologische Unabhängigkeit zu stärken. Die Diskussionen bewegten sich zwischen kritischer Reflexion über Überregulierung und Chancen durch Kooperation von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

Österreichische Deklaration als Wegweiser
Digitalisierungsstaatssekretär Alexander Pröll erklärte, Europa strebe danach, seine Unabhängigkeit zurückzugewinnen, und Österreich treibe die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses für digitale Souveränität voran. Die verabschiedete österreichische Deklaration solle konkrete Maßnahmen zu technologischem Fortschritt, Datenunabhängigkeit und Stärkung von IT-Fachkräften einleiten. Henna Virkkunen von der Europäischen Kommission verwies auf die Notwendigkeit von Investitionen und Rechtssicherheit, um alle Wirtschaftssektoren in der technologischen Entwicklung zu unterstützen.

Wissenschaft als Treiber der Digitalisierung
Peter Riedler von der Universität Graz hob die Vernetzung von Kompetenzen und den Technologietransfer in die Wirtschaft hervor. Horst Bischof von der Technischen Universität Graz betonte die Bedeutung von Vertrauenswürdigkeit durch offenen Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Heinz Mayer von JOANNEUM RESEARCH verwies auf das gebündelte Wissen in der heimischen Forschung als Standortvorteil, während Martin Payer von der FH JOANNEUM die Möglichkeiten für Studierende durch KI hervorhob.

Technologie-Souveränität Europas
In einer Podiumsdiskussion thematisierten Horst Bischof, Karl-Theodor zu Guttenberg, Josie-Marie Perkuhn und Harald Leitenmüller die digitale Souveränität Europas. Leitenmüller sprach sich für pragmatische Kooperation statt Abschottung aus, kritisierte jedoch die langsame Umsetzung und geringe Anpassungsfähigkeit an technologische Innovation. Zu Guttenberg warnte vor Überregulierung und nostalgischer Haltung der EU. Bischof und Perkuhn betonten die Notwendigkeit praxisnaher Umsetzung und internationalen Schutz europäischer Daten.

Praxisanwendungen Künstlicher Intelligenz
Der Summit zeigte konkrete Use Cases aus dem DACH-Raum: ACP demonstrierte KI-gestützte Inside-Sales-Prozesse, CANCOM automatisierte Dokumentenmanagement, FH JOANNEUM präsentierte Cybersecurity-Lösungen, Post Business Solutions verarbeitete Dokumente automatisiert, die Raiffeisen-Landesbank Steiermark setzte simulationsbasierte Prognosen ein, VTU und Leftshift One machten internes Wissen nutzbar, und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt stellte KI-Anwendungen in der Raumfahrt vor.

„KI entfaltet ihren größten Wert dort, wo sie den Menschen stärkt: indem sie Komplexität reduziert, Entscheidungen fundiert unterstützt und Raum für Innovationskraft schafft“, sagte Markus Fallenböck, Vizerektor der Universität Graz.

Über den Technology Impact Summit
Der Technology Impact Summit ist eine gemeinsame Initiative von Universität Graz, Technischer Universität Graz, JOANNEUM RESEARCH und FH JOANNEUM. Die Veranstaltung bietet eine Plattform zur Diskussion aktueller Entwicklungen in Wissenschaft, Technologie und Praxis, unter anderem in Form von Oxford-Style Debates, Lightning-Talks und der Impact Gallery. Weitere Informationen unter ti-summit.com

(red)

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