WIEN. Die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien startet eine Online-Umfrage zur Fairness von Ausschreibungen und Pitches. Ziel ist es, aktuelle Praktiken bei Direktvergaben und Wettbewerben in der Kreativbranche zu analysieren und auf mögliche Missstände aufmerksam zu machen.
Hintergrund der Initiative
Immer wieder werden Agenturen bei Direktvergaben aufgefordert, umfangreiche kreative Leistungen zu erbringen, ohne dass diese vergütet werden. Nach Angaben der Fachgruppe führen derartige unentlohnte Arbeiten zu Wettbewerbsverzerrungen und schwächen die Wertschöpfung der Branche. „Das ist nicht nur unfair gegenüber den Kreativen, sondern schwächt auch die gesamte Wertschöpfungskette und damit den Wirtschaftsstandort Österreich“, sagt Lukas Fliszar, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien.
Ziele und Inhalte der Umfrage
Die Erhebung richtet sich an Unternehmen der Kreativwirtschaft, ausschreibende Stellen und weitere Stakeholder. Abgefragt werden unter anderem Kriterien wie Vorbereitungszeit, Entlohnung kreativer Leistungen, Möglichkeit zu Rückfragen, Transparenz bei Juryentscheidungen und Klarheit der Ausschlusskriterien.
Fliszar betont, dass die Umfrage ein Stimmungsbild der österreichischen Pitch-Kultur liefern und als Grundlage für weitere Diskussionen dienen soll. „Wir wollen wissen, wie fair Pitches in Österreich tatsächlich sind – diese Umfrage soll ein Stimmungsbild in konkrete Zahlen gießen. Die Ergebnisse werden im Anschluss der Öffentlichkeit präsentiert und mit Vertretern aus Politik und Branchenverbänden intensiv diskutiert, um konkrete Verbesserungen auf den Weg zu bringen. Es geht hier um nichts Geringeres als einen Kulturwandel, zu welchem diese Initiative einen Beitrag leisten soll“, so Fliszar. (red)
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