Verbotenes Wissen über Wirtschaft
© Agenda Austria
Buchtipp für „Verbotenes Wissen. Warum Österreichs Schüler so wenig über Wirtschaft wissen.“.
MARKETING & MEDIA Redaktion 01.10.2025

Verbotenes Wissen über Wirtschaft

Ein Buch zeigt, warum österreichische Schüler wenig über wirtschaftliche Zusammenhänge lernen und welche Reformen nötig wären.

WIEN. In „Verbotenes Wissen. Warum Österreichs Schüler so wenig über Wirtschaft wissen“ analysieren die Agenda Austria-Ökonomen Carmen Treml und Hanno Lorenz die Defizite im österreichischen Wirtschaftsunterricht. Viele Schüler verstehen demnach grundlegende Zusammenhänge wie den Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn nicht und können Preisunterschiede zwischen Markenartikeln und günstigeren Produkten aus dem Ausland nicht einordnen. Fast zwei Drittel der Achtklässler glauben, der Staat lege fest, was importiert und exportiert wird, jeder Sechste meint, steigende Preise würden den Geldwert erhöhen.

Ursachen für das geringe Wissen
Treml und Lorenz führen die Defizite auf die fehlende Ausbildung der Lehrkräfte, problematische Unterrichtsmaterialien und den Umstand zurück, dass es kein eigenständiges Schulfach Wirtschaft gibt. Stattdessen werden wirtschaftliche Themen über die Fächerkombination „Geografie und wirtschaftliche Bildung“ vermittelt. Externe Materialien wie Planspiele der Arbeiterkammer tragen nach Ansicht der Autoren zu einer ideologisierten Darstellung von Wirtschaft bei.

Vorschläge für die Praxis
Die Autoren empfehlen die Einführung eines eigenständigen Fachs Wirtschaft ab der fünften Schulstufe mit zwei Wochenstunden. Lehrkräfte sollten über einen VWL-Bachelor verfügen, die Materialien fachlich geprüft und ideologiefrei sein. Ziel sei es, dass Schüler grundlegende ökonomische Zusammenhänge verstehen und die Marktwirtschaft neutral vermittelt bekommen.

„Unsere Kinder verdienen eine sachliche Ausbildung ohne ideologische Scheuklappen. Eine mündige Gesellschaft setzt voraus, dass Bürger ökonomische Zusammenhänge verstehen“, erklären Treml und Lorenz. (red)

Weitere Informationen unter: https://www.agenda-austria.at

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL