••• Von Thomas N. C. Mach
WIEN. Virtuelle Realität (VR) gewinnt in zahlreichen Bereichen an Bedeutung – etwa im Sales-Segment. Dabei spielen aber nicht nur visuelle Aspekte eine wichtige Rolle, sondern auch Töne und Geräusche. So setzen beispielsweise Verkaufsberater und Verkaufsleiter des Werkzeugspezialisten Hilti VR-Applikationen in verschiedenen Bereichen des Verkaufsgesprächs ein. Dabei wurde ein stereoskopes 360° Video mit zusätzlichen CGI- Elementen umgesetzt, wodurch die Nutzer Zeit auf einer echten Baustelle verbringen und dabei die Tools von Hilti „live in Action” sehen können.
Audio spiele in einer solchen VR-Anwendung eine erhebliche Rolle, erklärt Thomas Aichinger von Scopeaudio. Denn nur mittels Audio werde das Gesehene glaubhaft gemacht. Die Möglichkeiten würden sich dabei nicht nur auf eine realistische Klangumgebung beschränken. Mittels Audio könne die Aufmerksamkeit der Nutzer gesteuert werden. „Wichtig dabei ist es, die Audioobjekte in einem 3D-Klangfeld abzubilden – Stichwort Immersive Audio. Ich muss in VR in der Lage sein, Schallquellen, die von hinten kommen, auch hinten lokalisieren zu können.” Mithilfe dieser Lokalisierung könne etwa die Blickrichtung des Nutzers gesteuert werden.
Dabei sei On Set mit einem „Ambisonic Mikrofon” die generelle Atmosphäre in 3D aufgenommen worden; diese wurde dann im Studio mit Foley Sounds, Sound Design und Sprecher im 3D-Klangfeld erweitert. „Dabei bleiben die Schallquellen auf deren, im Bild sichtbaren, Erzeuger – auch bei Kopfdrehungen.”
Emotionen erzeugen
Da unser Ohr direkt mit dem limbischen System im Zwischenhirn verbunden sei, hätten wir ein gewisses Urvertrauen zum Gehörten. „Filmkomponisten nutzen dies ständig, um die Emotionen ihres Publikums mit Musik zu steuern. VR eignet sich besonders gut als Medium, um Empathie zu erzeugen. Man kann regelrecht in eine andere Welt eintauchen.” Spatial Audio sei dabei die Verbindung vom Bild zu unserem Gehirn. Immersives Audio reiche, um eine Szene glaubhaft bzw. realistisch zu machen. „Ohne Spatial Audio besteht immer eine gewisse Distanz zum Gesehenen.”