••• Von Gianna Schöneich
1999 wird Saxoprint gegründet. Die damals kleine lokale Digital- und Offsetdruckerei am Standort Dresden wird 2006 zu einer Online-Druckerei. 2009 feiert man das zehnjährige Firmenjubiläum. Die Absatzmärkte Frankreich, UK, Österreich, Schweiz, Italien und Spanien wurden erschlossen, die Produktionsfläche auf 18.000 m² vergrößert, mehr als 500 Arbeitsplätze geschaffen. Auf Nachfrage von medianet erklärt Geschäftsfüher Daniel Ackermann die Herausforderungen des Weihnachtsgeschäfts und was 2017 zu erwarten ist.
medianet: Herr Ackermann, bald ist Weihnachten; was bedeutet das für Ihre Druckerei?
Daniel Ackermann: Das Jahresende bedeutet für uns ‚Hochsaison'. Unsere Maschinen laufen nahezu rund um die Uhr, um täglich mehrere Tausend Aufträge fertigzustellen. Zurückzuführen ist dieser drastische Anstieg ab September auf verschiedene Faktoren: Ein Großteil der mittelständischen Unternehmen beginnt mit der Planung der Geschäftsausstattung für das Folgejahr. Zudem werden die Werbedrucksachen auf weihnachtliche Motive umgestellt – sei es beim Gastronomiebedarf von Pappbechern und Tischsets oder den Weihnachtsgrußkarten, Aufklebern und Papiertragetaschen für Handel und Industrie. Besonders häufig werden natürlich auch Kalender in den verschiedensten Varianten bestellt.
medianet: Bereits 2006 startete die Online-Druckerei. Welche Herausforderungen bringt das Online-Druck-Geschäft mit sich?
Ackermann: Der Online-Druck ist ein sehr homogener Markt, in dem Attribute wie Schnelligkeit, Präzision und Qualität als Grundvoraussetzung gelten. Hier gilt es, sich durch zusätzliche Services von der Masse abzuheben. Beispielsweise steigt das Bewusstsein für nachhaltige Druckerzeugnisse in dem eigentlich sehr ressourcenzehrenden Markt. Darauf reagieren wir mit der Verwendung von Umweltpapieren und der Möglichkeit des Ausgleichs von sämtlichen CO2-Emissionen, die durch Druck und Versand entstehen. Außerdem legen wir großen Wert auf zuverlässigen Service durch persönliche Ansprechpartner. Der Ursprung von Saxoprint liegt in einer klassischen Offsetdruckerei. Aus dieser Zeit haben wir uns den persönlichen Bezug zu unseren Kunden und das Know-how zur Unterstützung bei der Erstellung von druckfähigen Daten, speziell bei komplexen und erklärungsbedürftigen Produkten, erhalten.
medianet: Mit welchen Herausforderungen hat die Branche 2016/2017 zu kämpfen?
Ackermann: Die Nachfrage nach individuellen Druckprodukten steigt seit einigen Jahren enorm. Waren zu Beginn unserer Firmengeschichte noch die Standardprodukte wie Geschäftspapier, Visitenkarten und Co. gefragt, geht der Trend nun zu großformatigen Werbemitteln, umfangreichen Broschüren und aufwendigen Veredelungsformen. Dabei zählt vorrangig die Tiefe des Portfolios, sprich eine möglichst große Auswahl an Formaten, Ausgangsmaterialien und Verarbeitungsvarianten für jedes einzelne Produkt. Hier ist es wichtig, künftig ständig weitere Produkte und Varianten anzubieten.
medianet: Sie sind europaweit vertreten – bemerken Sie Unterschiede in den Anforderungen der verschiedenen Länder?
Ackermann: Definitiv. Das beginnt bereits beim Nutzerverhalten im Onlineshop und endet bei den Gesprächen mit unseren Service Agents. In einigen Ländern funktioniert die Konversion über Preiskommunikation, in anderen wiederum steht die Auswahl sowie Qualität der Produkte und Services im Vordergrund. Auch der Absatz der einzelnen Produkte variiert ziemlich stark. Demnach werden in Deutschland und Österreich beispielsweise Kalender besonders nachgefragt, während Kurzbriefe und Korrespondenzkarten ein wichtiges Thema im Schweizer und französischen Markt sind.
medianet: Was dürfen wir 2017 von Ihrem Unternehmen erwarten?
Ackermann: Ich möchte an dieser Stelle natürlich noch nicht zu viel verraten, aber wir bleiben unserem Pioniergeist treu. Im laufenden Jahr haben wir mit dem Adobe InDesign Add-on ‚Saxoprint pro Design' und der ‚Saxoprint easy Box', einer Lösung für Verpackungen im Freiformat, innovative Tools an den Markt gebracht, die unseren Kunden als Unterstützung im Bestellprozess dienen. Dort werden wir auch im kommenden Jahr ansetzen und zudem die Usability unseres Onlineshops noch weiter ausbauen.