„Wir planen das Comeback für Graz”
© Susanne Hassler-Smith
MARKETING & MEDIA Redaktion 15.01.2021

„Wir planen das Comeback für Graz”

Vertriebsorientierte Maßnahmen, Kundenkommunikation in Echtzeit und Ausbau digitaler Services sind die Schwerpunkte für das Marketing der Holding Graz.

GRAZ. Das Jahr 2020 war für alle eine Herausforderung. Auch für die Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH, und da gerade im Marketing. Es galt – und wird wohl noch weiter gelten –, das tägliche Leben in unsicheren Zeiten bestmöglich zu organisieren. Der 34-jährige Richard Peer leitet die Marketing- und Kommunikationsabteilung des größten kommunalen Dienstleisters der Steiermark. Er blickt im Gespräch mit medianet zurück und auch in die Zukunft: „2020 war ein in vielerlei Hinsicht herausforderndes Jahr, es war etwa auch von teilweise massiven Umsatzeinbußen geprägt, weshalb wir im Marketing den Bereich Sales neu strukturiert und Prozesse sowie Maßnahmen deutlich vertriebsorientierter ausgerichtet haben. Wir planen bereits das Comeback für Graz.” Dass der Vorstand die Digitalisierung der Holding Graz und ihrer Tochterunternehmen seit Jahren ­vorantreibt, habe sich ausgezahlt.

Der Ausbau der digitalen Kanäle sei vor allem zu Beginn der Pandemie enorm wichtig gewesen. Insbesondere die Citycom und die ITG hätten viel Vorarbeit geleistet – das beginnt beim Equipment, das Homeoffice und Videokonferenzen ermöglicht hat, und reicht bis zu Kommunikationskanälen wie WebEx auf mobilen Endgeräten, über die alle Mitarbeiter rasch über Veränderungen informiert werden konnten. „Außerdem haben wir im vergangenen Jahr auch die digitalen Agenden des Konzerns zentral gebündelt. Im neuen Bereich Facilities wird unter der Leitung von Gernot Kurrent der Digitalisierungsprozess rasch und gezielt weiterentwickelt”, erklärt Peer.
Aufgrund des Social Distancing hat sich vieles in den Online-Bereich verlagert, weshalb „wir stark auf digitale Angebote für die Bürger – etwa über unsere Apps – setzen”.

Sofort umgesetzt

Als etwa die Einfahrt ins Recyclingcenter wegen der Corona-Verordnungen nur noch nach Voranmeldung möglich war, wurde in der Graz-Abfall-App rasch und unkompliziert die Möglichkeit für die Bürger geschaffen, sich ein Einfahrtsticket ins Recyclingcenter online zu buchen. Das kam sehr gut an: „Allein in diesem Zeitraum verzeichneten wir täglich rund hundert App-Downloads – bis zum Ende des ersten Lockdowns bedeutet das eine sechsfache Anzahl an Downloads. Bei den Graz Linien haben wir mit der Graz-Mobil-App rund 70.000 neue Downloads erzielen und den digitalen Ticketkauf in Graz etablieren können.”

Es sei eben die Aufgabe, die Bürger, Mitarbeiter und Medien in Echtzeit und möglichst rasch zu informieren. Das gelinge zum einen über die Unternehmenswebsite der Holding Graz; zusätzlich setze man, neben der Social Media-Kommunikation, auf Affiliate- und Mobile-Marketing. Die Anpassung der Inhalte und Formate für die Nutzung auf Mobile Devices, also Smartphones und Tablets, habe sich definitiv bewährt – dazu zählt etwa der verstärkte Einsatz von Bewegtbild-Formaten wie Erklärvideos: „Was wir im letzten Jahr deutlich beobachten konnten, war der stetig steigende Anteil von Bewegtbild-Formaten in der Kommunikation, insbesondere bei der jungen Zielgruppe. Wir arbeiten deshalb an einem eigenen Filmstudio, das uns erlauben wird, selbstständig Videostatements und Diskussionsformate zu produzieren. Im zweiten Quartal 2021 wird außerdem die neue Holding-Website online gehen.”

Neue Website

Die neue Website habe die Maxime Mobile First, um eben auch unterwegs das beste Service bieten zu können. „Wir arbeiten außerdem gemeinsam mit einem Grazer Start-up-Unternehmen und unserem Tochterunternehmen ITG an digitalen Assistenten, also künstlicher Intelligenz, die den Bürgern gewisse Suchprozesse auf der Website erleichtern werden”, erzählt Richard Peer über ein weiteres wichtiges Feature, das die Website aufweisen wird.

Ein weiterer Kernpunkt bezüglich Service – auch das zeigte sich in den letzten Monaten in der Kommunikation – ist das Anbieten von Information in mehreren Sprachen. „Innerhalb der Grazer Bevölkerung spielt das Thema eine wichtige Rolle – nicht nur, was den Online-Bereich betrifft. Schließlich sind rund 25 Prozent der Grazer mehrsprachig. Besonders in Krisenzeiten ist Mehrsprachigkeit in der Information entscheidend”, führt Peer aus. „Zum Beispiel hat unsere Inhouse-Agentur ‚achtzigzehn' für das Land Steiermark und die Stadt Graz die Informationskampagne für die Massentests im Winter in insgesamt vierzehn Sprachen übersetzt, um verschiedene Bevölkerungsgruppen zu erreichen.”

Großer Zusammenhalt

Es kommen 2021 also einige neue Entwicklungen vonseiten der Holding Graz (siehe Kasten). So wie es aussieht, wird die herausfordernde Situation rund um Corona auch in diesem Jahr eine Rolle im Leben der Menschen und somit auch derer spielen, die die Services in Österreichs zweitgrößter Stadt nutzen. Wie das Jahr 2020 gemeistert wurde, stimmt Richard Peer deshalb optimistisch und lässt ihn hoffnungsfroh nach vorn blicken.

„Die Prioritäten während einer weltweiten Pandemie verändern sich rasch”, erklärt er abschließend, „und Gesundheit ist das wichtigste Gut. Innerhalb der Holding hat mir vor allem der Zusammenhalt der Kollegenschaft imponiert. Egal ob Vorstand, Betriebsrat, Bereichsleiter oder Mitarbeiter der Linien, Abfallwirtschaft, Wasser- oder Energieversorgung: Es haben alle an einem Strang gezogen, um die Grazer in dieser Krise bestmöglich zu servicieren. Ich denke, darauf dürfen wir als Unternehmen stolz sein.” (gs)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL