Jedes zweite Daimler-Kfz in Deutschland wurde von der Mercedes Bank finanziert.
Stuttgart. Die Mercedes-Benz Bank wächst weiter. Im weitgehend gesättigten deutschen Automarkt konnte sie 2014 mit einem Plus von acht Prozent im Neugeschäft auf die Bestmarke von 9,9 Mrd. Euro noch stärker zulegen als der Fahrzeugabsatz. Mehr als 790.000 Pkw, Vans, Lkw und Busse im Volumen von 18,7 Mrd. Euro zählt die Autobank zum Jahresende in ihren Büchern – so viel wie nie zuvor. Damit steigert der Finanzdienstleister auch seine Marktpräsenz: Mehr als jedes zweite Daimler-Fahrzeug, das in Deutschland neu zugelassen wird, kommt mit einem Leasing- oder Finanzierungsvertrag der Mercedes-Benz Bank auf die Straße.
Profitables Wachstum
In Summe hat die Bank damit auch 2014 einen signifikanten Beitrag zum operativen Gewinn (EBIT) von Daimler Financial Services geleistet, der bei 1,4 Mrd. Euro liegt. Franz Reiner, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Bank und zugleich im Vorstand von Daimler Financial Services verantwortlich für Europa, blickt zuversichtlich nach vorn: „Wir sind gut aufgestellt, um nach dem Rekordjahr auch in den kommenden Jahren weiter profitabel zu wachsen. Durch unser Invest in neue IT-Systeme werden wir dieses Wachstum noch effizienter als bisher abwickeln können.”Die höchsten Zuwächse verzeichnete die Autobank im vergangenen Jahr beim Fuhrparkmanagement für gewerbliche Kunden und im Privatkundengeschäft mit Gebrauchtwagen. Das Fuhrparkmanagement für Pkw- und Nutzfahrzeugkunden, das über die Tochtergesellschaften Daimler Fleet Management und Mercedes-Benz CharterWay betreut wird, legte mit 27 Prozent stark zu. Das Gebrauchtwagengeschäft mit Privatkunden wuchs um 13 Prozent. Heute ist der Anteil der über die Mercedes-Benz Bank finanzierten Gebrauchtwagen im Markenhandel noch deutlich unter dem der Neuwagen. Mit dem Ausbau des Angebots, insbesondere um Versicherungen und Garantieverlängerungen, plant die Bank eine wesentliche Steigerung des Gebrauchtwagengeschäfts.
Zwei große Geschäftstrends
Franz Reiner sieht bei den Kunden zwei große Trends, entlang derer man künftig das Geschäft in den Autobanken ausrichten wird: Ein Trend geht vom Fahrzeugbesitz zur Fahrzeugnutzung. Immer mehr Kunden verlangen anstelle eines klassischen Ratenkredits flexible Leasing- und Mietlösungen, die sich an ihre jeweilige Lebens- oder Geschäftssituation anpassen.Trend Nummer zwei geht noch weiter: „Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel; aus Autobanken werden zunehmend Mobilitätsbanken. Für viele Kunden gewinnen umfassende Mobilitätskonzepte an Bedeutung”, so Reiner.
Plus auch bei Denzel Bank
Gut liefen die Geschäfte im vergangenen Jahr auch bei der Denzel Bank, die das Volumen der neu abgeschlossenen Finanzierungen auf einen Rekordwert von 95 Mio. Euro steigern konnte. Insbesondere im Kerngeschäft Kfz-Finanzierungen wurde ein Zuwachs von sieben Prozent erreicht, obwohl die Neuwagenzulassungen um 5 Prozent zurückgingen. In Summe haben sich damit die Ausleihungen an Kunden per 31. Dezember 2014 gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent auf 237 Mio. Euro erhöht und ebenfalls einen Spitzenwert erreicht; parallel dazu konnten die Spareinlagen auf dem hohen Niveau von knapp 200 Mio. Euro gehalten werden. Resultierend aus den erfreulichen Entwicklungen in allen Geschäftsbereichen sowie geringeren Risikokosten, konnte das EGT (= Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) auf ein neues Rekordniveau von 3,1 Mio. Euro gesteigert werden, was einer Zunahme um 11 Prozent entspricht.
Zuversichtlicher Ausblick
Trotz des wenig dynamischen konjunkturellen Umfelds blickt Heinz Gruber, Vorstand der Bankhaus Denzel AG, zuversichtlich auf 2015: „Die kontinuierlich positive Geschäftsentwicklung bestärkt uns abermals, an unserem traditionellen Geschäftsmodell festzuhalten: Die Hereinnahme von Spareinlagen und Vergabe von Krediten und Leasingverträgen an Konsumenten und KMU in Österreich.”