Wien. Mit dem Leaf hat Nissan hohe Kompetenz in Sachen E-Mobilität im Pkw-Bereich bewiesen. Mit dem e-NV200 bündeln die Japaner nun diese Elektro-Kompetenz mit den Ladeeigenschaften des hauseigenen Vans NV200 und bieten damit eine lokal emissionsfreie Lösung fürs Business, unterm Strich auch für die Familie; zumindest was eine Range von rund 100 Kilometer betrifft. Theoretisch kommt der e-NV200 ja sogar 170 Kilometer weit, doch in der Praxis liegt er, wie auch diverse andere E-Fahrzeuge, doch deutlich unter diesem Wert. Der auffälligste optische Unterschied zwischen dem e-NV200 und seinem konventionell angetriebenen Modellbruder betrifft das typische Nissan EV- Frontgesicht, das bereits vom Leaf bekannt ist. Die mittige Klappe des Ladeanschlusses und bläuliche LED-Scheinwerfer verleihen der Frontpartie einen modernen Look.
Laden, vorn wie hinten
Die Batterie kann über Nacht mit einem Einphasen-Stecker (16 Ampere, 3,3 kW) aufgeladen werden; an einer 32 Ampere/6,6 kW Steckdose lässt sich die Ladezeit auf vier Stunden reduzieren. Noch schneller geht es an einer CHAdeMO Schnellladestation (50 kW); dort lässt sich die Batterie in nur 30 Minuten von null auf 80 Prozent laden. Von diesen gibt es allerdings beispielsweise in Wien erst fünf Stück. Doch haben mittlerweile auch viele Unternehmen Schnellladestationen an ihren Standorten installiert. Die Batterieeinheit ist unter dem Fahrzeugboden unterhalb des Laderaums in einem zusätzlich verstärkten Bereich untergebracht. Obwohl der e-NV200 auf einem existierenden Fahrzeug basiert, hat er ein komplettes Entwicklungsprogramm durchlaufen. Der Antrieb wurde in mehreren Bereichen modifiziert und auf die besonderen Einsatzbereiche eines Kleintransporters zugeschnitten. Durch Änderungen an der Karosserie gelang es zudem, das vollständige Laderaumangebot des NV200 zu bewahren. So verfügt die leichte Nutzfahrzeugversion weiterhin über 4,2 m3 Ladevolumen und bietet Platz für zwei Europaletten, während die Schiebetüren an beiden Fahrzeugseiten und die weit öffnenden Hecktüren ein leichtes Be- und Entladen sicherstellen.
Der Preis ist heiß
Die vordere Einzelradaufhängung mit MacPherson-Federbeinen stammt ebenso vom Nissan Leaf wie der Antriebsstrang mit dem 80 kW/109 PS starken Wechselstrom-Synchronmotor der zweiten Generation. Der Motor ist nun gemeinsam mit dem Inverter in einer kompakten Einheit untergebracht. Einzig der Preis trübt wahrscheinlich die Begeisterung vieler, denn mit einem Einstiegspreis von 33.025 Euro (brutto) bei Batteriemiete schlägt das Unternehmer-Herz wahrscheinlich nicht besonders grün. www.nissan.at