••• Von Jürgen Zacharias
WIEN. Maserati kann auch langsam: Wenn es etwa um entspanntes Cruisen auf dem Boulevard geht oder die Fahrzeuge der Marke mit dem Dreizack gelassen im hektischen Verkehr einer urbanen Rushhour vorankommen sollen. Doch im Grunde sind die Sportwagen seit mehr als 100 Jahren für ihre hohen Geschwindigkeiten und ihre exzellente Performance bekannt. Der aktuelle Maserati Quattroporte GTS zum Beispiel schreibt mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 307 km/h Limousinen-Geschichte. Hohes Tempo beweist Maserati derzeit auch technisch bei der aus Ghibli, Quattroporte, GranTurismo und GranCabrio bestehenden Modellpalette und beim Vertrieb: Seit Jahren erzielt das Unternehmen neue Absatzerfolge. 2014 stellte Maserati mit weltweit 36.500 ausgelieferten Fahrzeugen sogar einen Allzeit-Verkaufsrekord auf.
Neue Segmente erschlossen
Der eingeschlagene Wachstumskurs basiert im Wesentlichen auf der Einführung neuer Modelle in Segmenten, in denen Maserati bislang noch nicht vertreten war. So ist der aktuelle Quattroporte, dessen Urahn vor mehr als 50 Jahren die Kategorie der Sportlimousinen „erfand”, ein wunderbares Beispiel einer vielseitigen Weiterentwicklung: Schneller, stärker und agiler auf der einen Seite, geräumiger, komfortabler und vor allem viel wirtschaftlicher auf der anderen. Ohne den sportlichen Markenkern zu verwässern, läutete Maserati damit das zweite Jahrhundert seiner Markengeschichte mit einer Luxuslimousine ein, die zwar ganz in der Tradition des Dreizacks steht, gleichzeitig aber allen zeitgenössischen Ansprüchen hinsichtlich Ökologie, Ökonomie und Bordkomfort genügt – und dank völlig neuer Produktionsanlagen auch der Qualität.
Neue Antriebssysteme
Der gleichen Philosophie folgt auch die Premium-Business-Limousine Ghibli. In diesem für Maserati neuen Segment sind Stil und Performance genauso wichtig wie Kosteneffizienz und Alltagstauglichkeit – vier scheinbar gegensätzliche Ansprüche, die der Ghibli alle in sich vereint und die wohl auch beim Levante wichtig sein werden: Der sportliche Maserati-SUV soll im kommenden Jahr auf den Markt kommen.
Dass Quattroporte und Ghibli so hoch in der Gunst der Käufer stehen, hat aber auch mit dem neuen technischen Portfolio zu tun. Antriebssysteme, wie sie bislang bei Maserati noch zu haben waren, sind jetzt wie selbstverständlich erhältlich. Dazu gehören die wirtschaftlichen Dieselmotoren, die den mittleren Normverbrauch im Ghibli auf 5,9 Liter pro 100 Kilometer drücken, oder die hocheffizienten Benzintriebwerke mit Direkteinspritzung. Nicht zu vergessen das bedarfsgerecht operierende und deswegen äußerst agile Allradsystem Q4, das in Kooperation mit Magna Powertrain entsteht.
Immer engeres Vertriebsnetz
Der aktuelle Erfolg von Maserati beruht nicht auf einzelnen starken Märkten, auch wenn natürlich viele Fahrzeuge nach Nordamerika und China geliefert werden. Ziel sind aber Zulassungssteigerungen auf vielen einzelnen Märkten, „weiße Flecken” auf der Landkarte sollen zusehends verschwinden. So konnte Maserati erst vor wenigen Wochen Indien als neuen Markt erschließen; damit ist die Marke aktuell bereits in mehr als 60 Ländern vertreten. Parallel dazu wird auch das Händlernetz in den Märkten selbst immer engmaschiger, was in Kürze auch Auswirkungen auf Österreich haben wird. So kümmert sich hierzulande künftig die traditionsreiche Pappas Gruppe um den Vertrieb von Maserati in Salzburg sowie ab nächsten Jahr zusätzlich auch in Wien.