Mexiko City. „Wir wollen fünftgrößter Standort der Automobilindus-trie weltweit werden.” Mexikos Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo ließ jüngst keine Zweifel an den Zielen seines Landes, nachhaltig Produktionskapazitäten von Herstellern ins Land zu locken; aktuell ist das mittelamerikanische Land bereits der siebtgrößte Autobauer der Welt. Im Vorjahr wurden 3,2 Mio. Fahrzeuge (plus 10,3 Prozent gegenüber 2013) in Mexiko gefertigt (davon allein von Renault-Nissan 805.000 Einheiten), in Zukunft sollen es aber noch deutlich mehr werden.
So plant laut Staatspräsident Enrique Peña Nieto der US-Hersteller Ford einen massiven Ausbau seiner Produktionskapazitäten, und auch Toyota hatte jüngst den Bau eines neuen Werks und Investitionen in Höhe von knapp einer Mrd. Euro angekündigt. Weitere Hersteller sind interessiert; so erklärte kürzlich Jaguar Land Rover-Mexiko-Chef Joseph ChamaSrour, den Bau eines Werks in Mexiko zu überlegen. Aufgrund der geringen Arbeitskosten und den bereits vor Ort angesiedelten Zulieferbetrieben sowie Freihandelsabkommen mit zahlreichen Ländern sei Mexiko überaus wettbewerbsfähig.
Fünf neue Werke in Planung
Insgesamt sollen bis zum Jahr 2019 fünf neue Werke in Mexiko ihren Betrieb aufnehmen, laut Wirtschaftsminister Guajardo könnte damit die Produktionskapazität auf fünf Mio. Fahrzeuge gesteigert werden.
Berechnungen von IHS Automotive zufolge könnte das Wachstum sogar noch eine Spur größer ausfallen – die Branchenexperten rechnen mit einer Produktion von 5,1 Mio. Autos (bei Renault-Nissan sollen dann 1,1 Mio. Autos im Jahr vom Band laufen) im Jahr 2020. Das klingt nach viel, ist verglichen mit den größten Produktionsländern China (aktuell 23,7 Mio. Autos jährlich) und den Vereinigten Staaten (derzeitige Jahresproduktion: 11,6 Mio. Fahrzeuge) aber trotzdem nur ein Bruchteil.